Alle Artikel zum Thema: Übergriff

Nazis | News

Vatertag in Sachsen 2009

22. Mai 2009 - 20:24 Uhr - 2 Ergänzungen

Bereits in den vergangenen Jahren kam es im Zuge dieses Tages gerade in den neuen Bundesländern immer wieder zu Schlägereien zwischen alkoholisierten Männern mit zum Teil schwer verletzten Personen. Höhepunkt waren die ausländerfeindlichen Übergriffe 1994 in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt Magdeburg. Einige dutzend Nazis und Passanten konnten über mehrere Stunden ungehindert eine Gruppe von Farbigen durch das Zentrum von Magdeburg jagen, ohne dass die Polizei das zum Anlass nahm, einzuschreiten. Eines der Opfer verstarb vier Monate später an den Folgen der Verletzungen. Insgesamt wurden nur acht der an den Hetzjagden beteiligten Personen verurteilt, von den 15 Ermittlungsverfahren gegen die untätigen Polizisten wegen Körperverletzung im Amt wurden alle eingestellt.

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Nazis | News

Sachsen: Mehr als 1300 Verletzte durch rechte Schläger – “Kein Konzept der Regierung”

6. Mai 2009 - 13:41 Uhr

Gut besucht war nach Angaben der Linksfraktion im Sächsischen Landtag am 5. Mai 2009 eine Expertenanhörung zur Großen Anfrage “Die extreme Rechte in Sachsen und gesellschaftliche Strategien zu deren Zurückdrängung”. Kerstin Köditz, Sprecherin der Linksfraktion für antifaschistische Politik, stellte die Anfrage zu Beginn der Veranstaltung vor. Zu den Antworten der Staatsregierung referierten und diskutierten die Fachleute Werner Treß (Uni Potsdam), Petra Schickert (Mobiles Beratungsteam Pirna), Andreas Speit (Publizist) und der Soziologe Alexander Fichtner.

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Nazis | News

Prozess gegen rechte Schläger

5. Mai 2009 - 21:08 Uhr

Am Morgen des 04. Mai 2009 stellte das Dresdner Amtsgericht unter Vorsitz der Richterin Keeve ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen zwei junge Männer und eine junge Frau ein. Die drei sollen im November 2004 an einem Überfall auf den Dresdner World-Studentenklub beteiligt gewesen sein.

In der Nacht vom 16. zum 17.11.2004 fand im Dresdner Studentenklub „World“ wie so oft eine Party internationaler Studierender statt. Der Klub ist für seine internationale Ausrichtung bekannt und wird überwiegend von Studierenden genutzt, die nicht aus Deutschland stammen. Gegen 1.30 Uhr sollte die Feier jedoch ein trauriges Ende finden. Etwa 20 jugendliche „Dynamo-Fans“ machten sich auf den Weg, um „Ausländer zu klatschen“, wie einer der Beschuldigten später bei der Polizei aussagen wird.

Im Studentenklub fand die Gruppe, wonach sie gesucht hatte. Einzelne Personen provozieren einen Streit und die Lage eskaliert. Gemeinschaftlich gehen die TäterInnen auf die Partygäste los. Ein Teil der Angreifer hat sich dazu vermummt. Dabei brüllen sie immer wieder „Ausländer raus“ und „Dynamo“. Mindestens zwei ausländischen Studierenden wird eine Flasche über den Kopf geschlagen, andere werden mit Faustschlägen ins Gesicht und auf den Oberkörper traktiert. Ein Betroffener wird ohnmächtig, erleidet eine Schädelprellung und eine schwere Kopfplatzwunde. Mindestens zwei weitere müssen ebenfalls im Krankenhaus behandelt werden. Um 1.36 Uhr erhält die Polizei einen Notruf. Ein bulgarischer Student berichtet später, dass er die Beamten am Telefon regelrecht anbetteln musste, damit sie zum Tatort kommen. Um 1.53 Uhr traf die Polizei ein. Die TäterInnen waren inzwischen verschwunden. Trotzdem konnten noch in derselben Nacht zwei Tatverdächtige gefunden werden.

Die Sächsische Zeitung berichtete zwei Tage später von „Randale im Studentenklub“ und stellte den rassistischen Angriff als scheinbar unpolitische „Auseinandersetzung in einem Studentenklub“ dar. Dem schloss sich die zuständige Richterin Keeve an. Nach fast 3 Jahren mehr oder weniger ergebnisloser Ermittlungsarbeit landete der Vorfall beim Dresdner Amtsgericht. Mehr als 4 ½ Jahre nach dem Vorfall wurde ein erster Prozesstermin anberaumt.

Angeklagt waren Paul Oehme (geb. 1988), Uwe Kastler (geb. 1984) und Miriam Hamann (geb. 1987). Letztere soll einem bulgarischen Studenten eine Flasche über dem Kopf zerschlagen haben, so dass dieser mit einer Schnittwunde ohnmächtig wurde. Uwe Kastler soll einen anderen Partygast mit Faustschlägen ins Gesicht bearbeitet haben. Kastler war in der Vergangenheit bereits wegen einer anderen Körperverletzung angeklagt. Eine fremdenfeindliche Motivation für die gemeinschaftliche Gewalttat wollte Richterin Keeve nicht erkennen, obwohl sie anerkannte, dass keines der Opfer eine deutsche Staatsangehörigkeit hatte. Stattdessen behandelte sie die ganze Angelegenheit wie eine herkömmliche Wirtshausschlägerei. Dass eines der Opfer auf Grund der Verletzungen ein Semester lang sein Studium aussetzen musste fand keinerlei Beachtung.

Auf Antrag des Verteidigers des Angeklagten Kastler fand direkt nach Prozesseröffnung ein Rechtsgespräch statt. Richterin, Staatsanwalt, Jugendgerichtshilfe und Nebenklage einigten sich auf eine vorläufige Einstellung des Verfahrens gegen Auflagen.

Alle drei Angeklagten waren geständig, räumten ihre Taten ein und entschuldigten sich merklich aufgesetzt bei einem anwesenden Opfer, u.a. mit den Worten „Tut mir leid. Kommt nicht wieder vor.“ Uwe Kastler muss 250 Euro zahlen, Paul Oehme muss binnen 3 Monaten 50 Arbeitsstunden gemeinnütziger Arbeit ableisten und Miriam Hamann bekommt für ihren Schlag mit einer Flasche auf den Kopf ihres Opfers eine gemeinnützige Arbeit von 50 Stunden in einer sozialen Einrichtung, in welcher sie ihr ein Jahr altes Kind mitnehmen darf.

Ein härteres Urteil zu fordern wäre ein halbes Jahrzehnt nach der Tat autoritär und vermessen. Wer Rechtsstaatlichkeit fordert, der/die sollte auch anerkennen, dass sich Menschen über einen Zeitraum von fast 5 Jahren ändern und dass es unmöglich erscheint nach so langer Zeit ein Urteil zu sprechen, welches auf Grund seiner vermeintlichen Härte einem der Opfer irgendwie hilft. Trotzdem zeigt dieser Fall sehr deutlich, wie in Sachsen mit rassistischer Gewalt umgegangen wird. Einzelne Regionalzeitungen behandeln rassistische Übergriffe nach wie vor als Schlägerei zwischen Jugendlichen. Die Polizei muss zum Tatort gebettelt werden, um anschließend schlampig zu ermitteln. Staatsanwaltschaft und Gericht brauchen mehrere Jahre um einen Prozesstermin zu finden. Am Ende werden die TäterInnen auf Grund der langen Zeit die seit der Tat vergangen ist oder auf Grund der schlechten Ermittlungsarbeit der Polizei laufen gelassen. – Egal wo der Fehler liegt, ob nun bei der Polizei, der Staatsanwaltschaft, dem Gericht oder dem Wetter. Klar ist, dass es absolut unverständlich bleibt, wie es sein kann, dass rassistische Schläger erst ein halbes Jahrzehnt nach ihrer Tat und der Ermittlung ihrer Personalien vor Gericht stehen.

Quelle: Indymedia (04.05.09)

Weitere Informationen: Naziübergriff auf Studentenklub Dresden


Nazis | News

Dresden: Rechtsradikale Provokationen gegen linkes Wohnprojekt

22. April 2009 - 02:00 Uhr

In den letzten Wochen kam es zu zahlreichen Provokationen und einer Brandstiftung an einem linksalternativen Wohnprojekt in der Robert-Matzke-Strasse 16 in Dresden-Pieschen.

Am Morgen des Hitler-Geburtstages, dem 20. April 2009 entzündeten unbekannte TäterInnen im Hof der Robert-Matzke-Straße 16 zwei Mülltonnen, die sich direkt am Wohnhaus befanden. Dabei wurde in Kauf genommen, dass das Feuer auf das Wohnhaus übergreifen könnte, in dem zu dieser Zeit mehrere Menschen geschlafen haben. Die BrandstifterInnen hinterliessen an der Hauswand einen Aufkleber mit der Aufschrift „Organisiert die Anti-Antifa! Good Night Left Side“. Die Feuerwehr musste ausrücken um das Feuer zu löschen.

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Freiräume | News

Dresden: Spontandemonstration nach Räumung

25. März 2009 - 11:06 Uhr - Eine Ergänzung

Heute wurde in Dresden eine Spontandemonstration gegen Polizeigewalt und für den Erhalt des am Samstag besetzt- und geräumten Hauses auf der Hechtstraße 7 durchgeführt. Diese wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet.

Am Samstag, den 21.03. wurde um 14:30 Uhr ein seit Jahren leerstehendes Haus auf der Hechtstraße 7 besetzt (siehe Indy) und um 22:15 Uhr brutal von der Polizei geräumt. Um gegen die Räumung und die anhaltende Polizeigewalt in Dresden zu protestieren, versammelten sich heute ca. 60 Menschen auf dem Pirnaschen Platz. Von Anfang an wurde der Demonstrationszug von mindestens mehr als doppelt so vielen Beamt_innen begleitet.

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Freiräume | News | Soziales

Besetztes Haus im Hechtviertel wird geräumt (Update 23.03.)

23. März 2009 - 12:00 Uhr - 8 Ergänzungen

Nur sieben Stunden nach der friedlichen Besetzung eines leerstehenden Hauses im Dresdner Hechtviertel wurde um 22 Uhr mit der Räumung begonnen. Gegen 22 Uhr versuchte eine Einsatzhundertschaft der Dresdner Bereitschaftspolizei zu den etwa 50 BesetzerInnen vorzudringen und verletzte dabei mit Hunden und Schlagstöcken mehrere vor dem Haus stehende Personen. Gleichzeitig wurden ganze Straßenzüge gesperrt und Straßenbahnen umgeleitet. Den Einsatz begleitete neben einigen Polizisten in Zivil auch ein Hubschrauber der Polizei, der mit einem Scheinwerfer versuchte, die umliegenden Straßenzüge auszuleuchten. Gegen 23 Uhr war das Haus schließlich wieder komplett geräumt und die Personalien der BesetzerInnen festgestellt.

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Nazis | News

Kein Rechtsextremismus in Mittweida? Verdrehung der Realität!

12. März 2009 - 00:43 Uhr

Während die Verantwortlichen der Stadt Mittweida ständig bemüht sind, Rechtsextremismus vor Ort zu leugnen, werden der Opferberatung, RAA Sachsen e.V., regelmäßig rechte Aktivitäten und Gewaltübergriffe in und um Mittweida bekannt. Aus diesem Grund kann die Kritik des Oberbürgermeisters Matthias Damm am Bündnis und der Aktion Noteingang nicht widerspruchslos hingenommen werden.

Wurde zuletzt bei der Landeskonferenz des Netzwerkes „Tolerantes Sachsen“ vom stellvertretenden Bürgermeister verkündet, Mittweida wäre in ein falsches Licht gestellt, welches es aufgrund des so genannten Hakenkreuzurteils nun gerade zu rücken gälte, kommt es nach Informationen der Opferberatung in genau jener Nacht zu einem massiven rechten Übergriff: Jugendliche werden mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen, bis nach Hause verfolgt und erneut angegriffen – ein brutaler rechtsextremer Übergriff, von dem die Stadt auch weiß, einen offenen Umgang jedoch scheut!

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Nazis | News

Mitarbeiter des Kulturbüro Sachsen e.V. brutal von Neonazis angegriffen

9. März 2009 - 23:37 Uhr - 8 Ergänzungen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturbüro Sachsen e.V. fordern schnelle und umfassende Strafaufklärung

Auf dem Rückweg des Besuches einer Gerichtsverhandlung vor dem Dresdner Landgericht gegen die Übergriffe auf den Dönerimbiss während der Fußball EM 2008 wurde ein Mitarbeiter des Kulturbüro Sachsen e.V. auf offener Straße und am hellerlichten Tag in der Dresdner Neustadt von fünf Neonazis angegriffen. Das beherzte Eingreifen zweier Passanten und das schnelle Eintreffen der Polizei verhinderten Schlimmeres. Der Mitarbeiter befindet sich, glücklicher Weise, auf dem Weg der Besserung.

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