Stadionverbote, Geisterspiele, Auswärtsspielreiseverbot und der Rückzug des Hauptsponsors der Schwarz-Gelben. Die Vorschläge nach dem Pokalabend der SG Dynamo Dresden beim amtierenden deutschen Meister aus Dortmund vermitteln einmal mehr den Eindruck von Ratlosigkeit in den Chefetagen des deutschen Fußballs und Verlagshäusern, was den Umgang mit Problemfans betrifft. Obwohl an jedem Wochenende tausende Polizistinnen und Polizisten und fast ebensoviel Ordnungspersonal die Spieltage der oberen Fußballligen absichert, wird ein Live im ZDF übertragenes und von den Dresdner Fans ironischerweise selbst als Europapokalspiel bezeichnetes DFB-Pokalspiel vor mehr als 70.000 Fans zum Anlass genommen, um einmal mehr undifferenziert gegen das Stimmung zu machen, was den Event- und Verwertungscharakter des Fußballs stören könnte. Da verwundert es nicht wenn die Ausschreitungen einiger weniger sowohl vor als auch im Stadion pauschal zugleich denjenigen untergeschoben, die sich für das zugegeben exzessive Entzünden von Pyrotechnik im Stadioninneren verantwortlich gezeigt haben. Dabei gibt es trotz einiger personeller Überschneidungen in der Tat einen Unterschied zwischen gewaltbereiten Fußballfans und erlebnisorientierten Anhängern aus der stetig wachsenden Ultraszene.
Weiterlesen