Alle Artikel zum Thema: RAA Sachsen

Nazis | News

Ruhe für die Landsmannschaft

12. Juli 2009 - 13:33 Uhr

Von Matthias Galle

Darf man mit »lauter, jüdischer Musik« einen Aufmarsch von Nazis stören? Nein, findet die Staatsanwaltschaft Dresden und fordert 150 Euro Bußgeld von einem Stadtrat der Grünen.

Dresden macht es den Nazis nicht allzu schwer. Dieser Eindruck entsteht zumindest angesichts des Umgangs der Behörden mit den Protesten gegen die jährlichen rechtsextremen Demons­tra­tionen zum Jahrestag der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Auch in diesem Jahr durften die Nazis auf ihrer Route unter anderem durch die barocke Altstadt marschieren. Das Ordnungsamt und die Polizei verhinderten dabei einen wirkungsvollen und für die Nazis deutlich wahrnehmbaren Protest.

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Nazis | News

Rassistischer Mord ist trauriger Gipfel rechter Gewalttaten im Freistaat Sachsen

9. Juli 2009 - 23:01 Uhr

Die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. spricht den Angehörigen und Freunden von Marwa El-Sherbini ihr tiefes Beileid über die menschenverachtende Tat aus. Als Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt sind wir fassungslos über den rassistischen Angriff auf das Leben der jungen Ägypterin. Der Tod von Marwa E. ist der traurige Gipfel rechter Gewalttaten im Freistaat Sachsen.

Dazu Kati Lang: „Leider müssen wir, trotz vieler toleranter Menschen in Dresden, immer wieder feststellen, dass Rassismus und Diskriminierung in weiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung stoßen. So sind speziell auch islamophobische Einstellungen, die in diesem Fall zu dem entsetzlichen Mord führten, Bestandteil ablehnender Haltungen und Aktivitäten.“

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Nazis | News

Urteile im Prozess gegen Nazis in Frankenberg

27. Mai 2009 - 03:42 Uhr

Ein zweites Potzlow?! Hohe Freiheitsstrafen für Neonazis – Benennen des rechtsextremen Tathintergrundes zu vorsichtig.

Frankenberg (bei Mittweida) im April 2008: Es waren eindeutig Neonazis, die einen jungen Hip Hopper beinahe zu Tode quälten. Aus rechtsextremer Motivation heraus malträtierten sie den jungen Mann über Stunden, demütigten ihn zutiefst und spielten massiv mit seiner unvermeidbaren Todesangst.

Vor dem Landgericht Chemnitz wurde heute das Urteil im so genannten Frankenberger Folterprozess gesprochen.

Das Gericht verurteilte die beiden Neonazis Nico G. (22) und Michael S. (20) zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren und 2 Monaten bzw. 4 Jahren und 10 Monaten.

Aus ihrer Einstellung machen die Täter keinen Hehl, selbst vor dem Landgericht tragen sie rechtsextreme Kleidung. In der Verhandlung wurde deutlich, dass Nico G. und Michael S. im Kontakt mit ihrem Opfer thematisierten, dass ein Hip Hopper die Marke „Lonsdale“ trägt, die in ländlichen Regionen noch immer bei Neonazis beliebt ist.

Darüber hinaus ergab der Prozess, dass drei weitere Personen während der lebensgefährlichen Mißhandlungen über einen längeren Zeitraum hinweg anwesend waren. Sie griffen nicht ein oder riefen die Polizei, nicht einmal, nachdem Nico G. und Michael S. die Tatwohnung verließen und mit Paul (Name geändert) zum Waldstück aufbrachen. Es bleibt abzuwarten, wann die Verhandlung gegen eine junge Frau und zwei junge Männer beginnt.

Der vorsitzende Richter benannte den menschenverachtenden Charakter der Tat und verwies auf den Blick in die Geschichte.

Für das Jahr 2008 sind bundesweit vier Todesopfer rechtsextremer Gewalt zu vermerken. Aus Sicht der Opferberatung konnten Nico G. und Michael S. nicht davon ausgehen, dass Paul überlebt. Nach stundenlanger Qual ließen sie den bewegungslosen, völlig entkräfteten jungen Mann nackt auf einem Waldstück liegen, bei einer Temperatur, wobei sich Raureif bildete. Es war für sie keineswegs ersichtlich, dass er noch einmal aufstehen und nicht erfrieren oder an den Folgen der Gewalt sterben wird.

Es ist der Blick in die Gegenwart, den wir einnehmen müssen: Wir haben aktuell ein massives Rechtsextremismusproblem, benennen es aber zu vorsichtig.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an André Löscher / Juliane Wetendorf, Opferberatung Chemnitz: 0371 / 48 19 451

Quelle: RAA Sachsen (15.05.09)


Nazis | News

Kein Rechtsextremismus in Mittweida? Verdrehung der Realität!

12. März 2009 - 00:43 Uhr

Während die Verantwortlichen der Stadt Mittweida ständig bemüht sind, Rechtsextremismus vor Ort zu leugnen, werden der Opferberatung, RAA Sachsen e.V., regelmäßig rechte Aktivitäten und Gewaltübergriffe in und um Mittweida bekannt. Aus diesem Grund kann die Kritik des Oberbürgermeisters Matthias Damm am Bündnis und der Aktion Noteingang nicht widerspruchslos hingenommen werden.

Wurde zuletzt bei der Landeskonferenz des Netzwerkes „Tolerantes Sachsen“ vom stellvertretenden Bürgermeister verkündet, Mittweida wäre in ein falsches Licht gestellt, welches es aufgrund des so genannten Hakenkreuzurteils nun gerade zu rücken gälte, kommt es nach Informationen der Opferberatung in genau jener Nacht zu einem massiven rechten Übergriff: Jugendliche werden mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen, bis nach Hause verfolgt und erneut angegriffen – ein brutaler rechtsextremer Übergriff, von dem die Stadt auch weiß, einen offenen Umgang jedoch scheut!

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Nazis | News

Mitarbeiter des Kulturbüro Sachsen e.V. brutal von Neonazis angegriffen

9. März 2009 - 23:37 Uhr - 8 Ergänzungen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturbüro Sachsen e.V. fordern schnelle und umfassende Strafaufklärung

Auf dem Rückweg des Besuches einer Gerichtsverhandlung vor dem Dresdner Landgericht gegen die Übergriffe auf den Dönerimbiss während der Fußball EM 2008 wurde ein Mitarbeiter des Kulturbüro Sachsen e.V. auf offener Straße und am hellerlichten Tag in der Dresdner Neustadt von fünf Neonazis angegriffen. Das beherzte Eingreifen zweier Passanten und das schnelle Eintreffen der Polizei verhinderten Schlimmeres. Der Mitarbeiter befindet sich, glücklicher Weise, auf dem Weg der Besserung.

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Nazis

Opferberatungsstellen für Betroffene rechtsextremer Gewalt legen Jahresstatistik 2008 vor

17. Februar 2009 - 13:13 Uhr

Täglich rechte Gewalt in Sachsen

Die Beratungsstellen für Betroffene rechtsextremer Gewalt des RAA Sachsen e.V. und die Opferberatung des RAA Leipzig e.V. erhielten im Jahr 2008 Kenntnis von 401 rechtsextremen Übergriffen im Freistaat Sachsen. Die Zahl der bekannt gewordenen Angriffe stieg somit um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (308 rechte Übergriffe) an, wobei nach wie vor von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden muss.

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Nazis

Opferberatungsstellen für Betroffene rechter Gewalt legen Halbjahresstatistik vor

7. September 2008 - 02:59 Uhr

Rechte Übergriffe bleiben konstant hoch

Die Opferberatung für Betroffene rechter Gewalt des RAA Sachsen e.V. erhielt von Januar bis Juni 2008 Kenntnis von 136 rechten Übergriffen im Freistaat Sachsen. Damit blieben die Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit registrierten 139 Übergriffen konstant hoch. Zusätzlich muss von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Die Beratungsstellen für Betroffene rechtsextremer Gewalt zählen keine Propaganda- oder Beleidigungsdelikte.

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