Alle Artikel zum Thema: Nazis

Antifa | Kultur | News

Trauerkundgebung in Dresden

12. Juli 2009 - 23:39 Uhr - 2 Ergänzungen

Trauerkundgebung in DresdenZu einer Trauerkundgebung mehr als eine Woche nach dem rassistischen Mord im Dresdner Landgericht kamen am Samstag Nachmittag mehr als 1.500 Menschen. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hatte dazu aufgerufen mit einer weißen Rose als zweifelhaftes Zeichen der Mahnung ihr Beileid mit der Ermordeten auszudrücken. Auf der Kundgebung übte sich die politische Prominenz wie so oft in Lippenbekenntnissen. Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sprach davon, dass dafür gesorgt werden muss „dass Rechtsextreme und Rassisten verboten werden und keine Chance mehr haben, sich in Parteien zu organisieren“ und übersah dabei die Tatsache, dass es der Rot/Grünen-Regierung in ihrer Amtszeit nicht gelungen war, ein 2001 in die Wege geleitetes NPD-Verbotverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) durchzusetzen.

Mehr: Reaktionen auf den rassistischen Mord in Dresden, Rassistischer Mord in Dresden, Rassistischer Mord in Dresden: Bundesregierung weiter in der Kritik

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Reaktionen auf den rassistischen Mord in Dresden

10. Juli 2009 - 20:54 Uhr - Eine Ergänzung

mordopfer

Nach dem brutalen Mord an der schwangeren Marwa El-Sherbini am Dresdner Landgericht reißen die Proteste in der arabischen Welt nicht ab. Den deutschen Medien werfen arabischen Zeitungen und Blogs eine ungenügende Auseinandersetzung mit dem antimuslimischen Aspekt der Tat vor und versuchen Parallelen zum Mord an Neda während der Proteste im Anschluss an die Wahlen im Iran herzustellen.

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Rassistischer Mord ist trauriger Gipfel rechter Gewalttaten im Freistaat Sachsen

9. Juli 2009 - 23:01 Uhr

Die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. spricht den Angehörigen und Freunden von Marwa El-Sherbini ihr tiefes Beileid über die menschenverachtende Tat aus. Als Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt sind wir fassungslos über den rassistischen Angriff auf das Leben der jungen Ägypterin. Der Tod von Marwa E. ist der traurige Gipfel rechter Gewalttaten im Freistaat Sachsen.

Dazu Kati Lang: „Leider müssen wir, trotz vieler toleranter Menschen in Dresden, immer wieder feststellen, dass Rassismus und Diskriminierung in weiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung stoßen. So sind speziell auch islamophobische Einstellungen, die in diesem Fall zu dem entsetzlichen Mord führten, Bestandteil ablehnender Haltungen und Aktivitäten.“

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Rassistischer Mord in Dresden

2. Juli 2009 - 23:04 Uhr - 33 Ergänzungen

Am 21. August 2008 war Marwa mit ihrem damals zweijährigen Sohn auf einem Spielplatz im Dresdner Stadtteil Johannstadt. Drei Jahre zuvor war sie gemeinsam mit ihrem Mann Elwie aus Ägypten nach Dresden gezogen. Elwie ist Stipendiat am renommierten Max-Planck-Institut.

Auf dem Spielplatz kam es zu einem Streit zwischen Marwa und dem 28-jährigen Alex W.. Dabei beschimpfte er Marwa unter anderem als „Schlampe“, „Islamistin“ und „Terroristin“. Nach einer Anzeige wegen Beleidigung verurteilte das Amtsgericht Dresden den Täter drei Monate später zu einer Geldstrafe von 780 Euro. Dem Staatsanwalt erschien dieses Urteil zu Milde und er ging in Berufung. Im Juli 2009 kam es dann schließlich zur Berufungsverhandlung vor dem Landgericht in Dresden.

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Nordsachsen: Naziübergriffe und Sachbeschädigungen

1. Juli 2009 - 23:47 Uhr - Eine Ergänzung

In Nordsachsen ist es in den letzten Wochen nach Aussagen des Vereins „Vive le Courage“ zu mehreren Übergriffen durch Nazis gekommen. In der Nacht auf den 13. Juni zerstörten Unbekannte die Fensterscheiben des Vereinshauses in Mügeln und sprühten rechte Parolen. Nur einen Abend später versperrten in Oschatz 15-20 rechtsgerichtete Personen den Eingang zu einer privaten Feier in der bei Mügeln gelegenen Stadt und bedrohten die Anwesenden ohne dass die Polizei das zum Anlass nehmen wollte, einzugreifen. Am gleichen Abend zerschlugen Unbekannte erneut zwei Kellerfensterscheiben des Vereinshauses in Mügeln.
Nur eine Woche später beleidigten und bedrohten Nazis Besucherinnen und Besucher des Parkfestes in Schwerta unweit von Mügeln und zeigten mehrfach den Hitlergruß.

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Landesweite Razzia bei militanten Neonazis in Tschechien

11. Juni 2009 - 15:39 Uhr

10.06.2009 / Prag: Es war ein gezielter Schlag gegen die neonazistische Szene. Am gestrigen Dienstag, den 09. Juni 2009 durchsuchten Polizeibeamte in mehreren Städten die Wohn- und Geschäftsräume führender tschechischer Neonazis. Die seit Monaten geplante Polizeiaktion richtete sich gegen die Vertriebs- und Veranstaltungsstrukturen neonazistischer Musikgruppen in der Tschechischen Republik. Zu diesen zählten auch mehrere Führungsaktivisten des militanten Neonazinetzwerkes »Národní odpor« (NO). Mindestens zehn Personen wurden festgenommen.

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Urteile im Prozess gegen Nazis in Frankenberg

27. Mai 2009 - 03:42 Uhr

Ein zweites Potzlow?! Hohe Freiheitsstrafen für Neonazis – Benennen des rechtsextremen Tathintergrundes zu vorsichtig.

Frankenberg (bei Mittweida) im April 2008: Es waren eindeutig Neonazis, die einen jungen Hip Hopper beinahe zu Tode quälten. Aus rechtsextremer Motivation heraus malträtierten sie den jungen Mann über Stunden, demütigten ihn zutiefst und spielten massiv mit seiner unvermeidbaren Todesangst.

Vor dem Landgericht Chemnitz wurde heute das Urteil im so genannten Frankenberger Folterprozess gesprochen.

Das Gericht verurteilte die beiden Neonazis Nico G. (22) und Michael S. (20) zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren und 2 Monaten bzw. 4 Jahren und 10 Monaten.

Aus ihrer Einstellung machen die Täter keinen Hehl, selbst vor dem Landgericht tragen sie rechtsextreme Kleidung. In der Verhandlung wurde deutlich, dass Nico G. und Michael S. im Kontakt mit ihrem Opfer thematisierten, dass ein Hip Hopper die Marke „Lonsdale“ trägt, die in ländlichen Regionen noch immer bei Neonazis beliebt ist.

Darüber hinaus ergab der Prozess, dass drei weitere Personen während der lebensgefährlichen Mißhandlungen über einen längeren Zeitraum hinweg anwesend waren. Sie griffen nicht ein oder riefen die Polizei, nicht einmal, nachdem Nico G. und Michael S. die Tatwohnung verließen und mit Paul (Name geändert) zum Waldstück aufbrachen. Es bleibt abzuwarten, wann die Verhandlung gegen eine junge Frau und zwei junge Männer beginnt.

Der vorsitzende Richter benannte den menschenverachtenden Charakter der Tat und verwies auf den Blick in die Geschichte.

Für das Jahr 2008 sind bundesweit vier Todesopfer rechtsextremer Gewalt zu vermerken. Aus Sicht der Opferberatung konnten Nico G. und Michael S. nicht davon ausgehen, dass Paul überlebt. Nach stundenlanger Qual ließen sie den bewegungslosen, völlig entkräfteten jungen Mann nackt auf einem Waldstück liegen, bei einer Temperatur, wobei sich Raureif bildete. Es war für sie keineswegs ersichtlich, dass er noch einmal aufstehen und nicht erfrieren oder an den Folgen der Gewalt sterben wird.

Es ist der Blick in die Gegenwart, den wir einnehmen müssen: Wir haben aktuell ein massives Rechtsextremismusproblem, benennen es aber zu vorsichtig.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an André Löscher / Juliane Wetendorf, Opferberatung Chemnitz: 0371 / 48 19 451

Quelle: RAA Sachsen (15.05.09)


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Vatertag in Sachsen 2009

22. Mai 2009 - 20:24 Uhr - 2 Ergänzungen

Bereits in den vergangenen Jahren kam es im Zuge dieses Tages gerade in den neuen Bundesländern immer wieder zu Schlägereien zwischen alkoholisierten Männern mit zum Teil schwer verletzten Personen. Höhepunkt waren die ausländerfeindlichen Übergriffe 1994 in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt Magdeburg. Einige dutzend Nazis und Passanten konnten über mehrere Stunden ungehindert eine Gruppe von Farbigen durch das Zentrum von Magdeburg jagen, ohne dass die Polizei das zum Anlass nahm, einzuschreiten. Eines der Opfer verstarb vier Monate später an den Folgen der Verletzungen. Insgesamt wurden nur acht der an den Hetzjagden beteiligten Personen verurteilt, von den 15 Ermittlungsverfahren gegen die untätigen Polizisten wegen Körperverletzung im Amt wurden alle eingestellt.

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