Alle Artikel zum Thema: Mord

Nazis

Mord an Obdachlosen in Oschatz

16. Juni 2011 - 17:40 Uhr

Nachdem der Obdachlose André K. in der Nacht zum 27. Mai von Unbekannten angegriffen worden war, erlag er fünf Tage später an den Folgen seiner schweren Verletzungen in einem Leipziger Krankenhaus. Wenige Tage nach der Tat nahm die Polizei drei Personen unter dringendem Tatverdacht fest, sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Nach Polizeiangaben sollen die Männer im Alter von 25 bis 36 Jahren das Opfer am Bahnhof der Oschatzer Kleinbahn „Wilder Robert“ mit Schlägen und Tritten schwer misshandelt haben. Mindestens einer der Täter gehört nach Aussage der Linksfraktion im sächsischen Landtag zum Umfeld der NPD Jugendorganisation JN und nahm in der Vergangenheit an zahlreichen rechten Veranstaltungen teil.

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Antifa

Veranstaltungsreihe zum 20. Todestag von Jorge Gomondai

7. April 2011 - 10:02 Uhr

Wie schon im verganenem Jahr wird in diesen Tagen an den am 6. April 1991 gestorbenen Jorge Gomondai gedacht. Der seit 1981 in der DDR lebende Gomondai wurde in der Nacht zum Ostersonntag 1991 in der Dresdner Neustadt von einer Gruppe rechter Jugendlichen zunächst beleidigt und beschimpft, anschließend angegriffen und aus der fahrenden Straßenbahn geworfen. Trotz Erster Hilfe und mehrere Operationen wachte der 28-jährige Mosambikaner nicht mehr aus seiner Bewusstlosigkeit aus und verstarb wenige Tage später im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Er wurde das erste Opfer rechter Gewalt nach der Wiedervereinigung.

Der Ausländerrat Dresden organisiert in diesen Tagen in Kooperation mit Kirchen, Vereinen und Initiativen eine Reihe von Veranstaltungen, die an den Mord vor 20 Jahren erinnern sollen. Als Abschluss der Veranstaltungsreihe ist für Samstag eine antirassistische Demonstration geplant.


Kultur

Morddrohungen gegen Bürger.Courage überschatten Kunstaktion

12. August 2010 - 18:09 Uhr

Am Freitag, dem 13. August, wird der Dresdner Verein Bürger.Courage die Kunstinstallation „18 Stiche“ beenden. Seit dem 1. Juli wurden 18 große Betonmesser in der Stadt verteilt. Die von dem Künstler Johannes Köhler entworfenen Skulpturen sollten auf die am 1. Juli 2009 ermordete Marwa El-Sherbini aufmerksam machen und darüber hinaus einen Diskurs über Alltagsrassismus anstoßen. Sherbini wurde von dem bekennenden NPD-Sympathisanten Alex Wiens während eines Berufungsprozesses am Dresdner Landgericht mit 18 Messerstichen ermordet.

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Antifa

Dresden gedenkt anti-muslimisch motiviertem Mord?

3. Juli 2010 - 14:06 Uhr


Für den gestrigen 01.Juli 2010 – den ersten Jahrestag des Mordes an Marwa el Sherbini – riefen verschiedenste Initiativen und Gruppen zu Gedenkveranstaltungen auf. Bereits für den Vormittag hatte die Stadtverwaltung die Enthüllung einer Gedenktafel im Dresdener Landgericht, dem Ort des Verbrechens, organisiert. An dieser nahmen neben der Dresdener Oberbürgermeisterin Orosz, dem Landesjustizminister Martens und dem Präsidenten des Landgerichtes auch viele Justizbedienstete, sowie Vertreter_innen verschiedener Parteien und Organisationen wie dem Ausländerrat und dem Zentralrat der Muslime in Deutschland teil.

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Antifa

Gedenkdemonstration an Marwa El-Sherbini

28. Juni 2010 - 21:33 Uhr - Eine Ergänzung

Vor fast einem Jahr wurde Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden von Alexander Wien erstochen. Der spätere Mörder hatte El-Sherbini auf einem Spielplatz in der Dresdner Johannstadt rassistisch beleidigt und war dafür am Amtsgericht Dresden zu einer Geldstrafe verurteilt worden. In dem Revisionsverfahren ging der bekennende NPD-Anhänger während der Verhandlung auf die schwangere Frau los und stach mehrfach mit einem Messer zu. Die herbei eilenden Beamten konnten die Bluttat nicht verhindern und verletzten den Ehemann Sherbinis bei dem Versuch, seine Frau zu schützen. Der Mord an der Muslima und die Reaktion der Stadt lösten in der arabischen Welt heftige Proteste aus.

Im Gedenken an Marwa und alle Opfer rassistischer Gewalt veranstalten verschiedene Initiativen und Organisationen eine antirassistische Demonstration am 1. Juli 2010. Unter dem Motto „Das Problem heißt Rassismus“ soll auf einer Kundgebung um 17 Uhr vor dem Dresdner Rathaus und anschließend mit einer Demonstration durch Dresden der ermordeten El-Sherbini gedacht werden.

Der sächsische Justizminister Dr. Jürgen Martens (FDP) wird am Jahrestag des Mordes um zehn Uhr eine Gedenktafel im Foyer des Landgerichts Dresden enthüllen.


Antifa | News

Gedenken an Jorge Gomondai

7. April 2010 - 22:09 Uhr - Eine Ergänzung

In der Nacht zum Ostersonntag 1991 stieg der 28jährige Jorge Gomondai in eine Straßenbahn am Albertplatz. Im letzten Waggon wurde der Mosambikaner von einer 14 köpfigen Gruppe rassistisch beschimpft. Wenig später fand die Fahrerin den Mosambikaner nur 150 Meter nach der Haltestelle blutend neben der geöffneten Tür. Nicht einmal eine Woche später erlag er am 6. April 1991 seinen schweren Verletzungen in einem Dresdner Krankenhaus.

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Nazis | News

263 rechtsmotivierte Angriffe 2009 in Sachsen

4. Februar 2010 - 23:09 Uhr - Eine Ergänzung

Opferberatungsstellen für Betroffene rechter Gewalt legen Jahresstatistik vor

Die Opferberatung für Betroffene rechts und/oder rassistisch motivierter Gewalt des RAA Sachsen e.V. erhielt im Jahr 2009 Kenntnis von 263 Angriffen, von denen 446 Personen direkt betroffen waren. Die Beratungsstellen zählen ausschließlich Gewaltdelikte, keine Propaganda- oder Beleidigungsdelikte.

Die mit Abstand größte Anzahl von Angriffen richtete sich gegen nicht-rechte Jugendliche (121). Rassismus ist zu einem Viertel als Tatmotiv anzusehen (66). In 49 Fällen richteten sich die Angriffe gezielt gegen politisch Aktive, die sich beispielsweise gegen Neonazis engagieren. Diese Angriffe wurden insbesondere von organisierten Neonazis verübt.

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Nazis

Die Stille nach dem Mord

1. November 2009 - 10:00 Uhr

Erneut trauern wir um ein Todesopfer rechter Gewalt. Marwa El-Sherbini wurde am 1. Juli vor den Augen ihres Ehemanns und des gemeinsamen dreijährigen Sohnes erstochen. Die Tat geschah am Dresdner Landgericht während einer Berufungsverhandlung wegen Beleidigung. Marwa El-Sherbini hatte den Täter wegen seiner islamophoben Äußerungen ihr gegenüber angezeigt und sagte als Zeugin im Prozess aus. Die öffentlichen Reaktionen nach dem Mord fielen zunächst verhalten aus. Trotz der Dimension der Tat äußerten sich weder Vertreter_innen der Politik noch aus Zivilgesellschaft oder antifaschistischer Bewegung.
Es schien eine Berufungsverhandlung zu sein, wie sie nahezu täglich an deutschen Gerichten stattfindet. Die Besonderheit – es ging um eine rassistische Beleidigung, die sich vor einem Jahr auf einem Spielplatz ereignet hatte. Marwa El-Sherbini hatte den Täter gebeten, dass ihr Sohn die Schaukel, auf der er saß, benutzen könne. Daraufhin wurde sie wüst mit den Worten „Islamistin“, „Schlampe“ und „Terroristin“ beschimpft. Sie zeigte den Täter an und im November 2008 verurteilte das Amtsgericht Dresden diesen zu 780 Euro Geldstrafe. Während des Prozesses erklärte Alex W. „solche Leute“ seien nicht beleidigungsfähig, da sie „keine richtigen Menschen“ seien.

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Nazis | News

Rassistischer Mord in Dresden: Bundesregierung weiter in der Kritik

19. Juli 2009 - 12:58 Uhr

Im Zusammenhang mit dem Mord an der Ägypterin Marwa El Sherbiny in einem Dresdner Gerichtssaal hat der Schriftsteller Alaa al-Aswani die Bundesregierung erneut kritisiert. Diese habe bei der Tragödie zu spät, zögerlich sowie nicht fair reagiert, sagte al-Aswani dem Spiegel. Diese Halbherzigkeit sei von den Arabern als ein Fall von Rassismus empfunden worden.

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