Vor fast einem Jahr wurde Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden von Alexander Wien erstochen. Der spätere Mörder hatte El-Sherbini auf einem Spielplatz in der Dresdner Johannstadt rassistisch beleidigt und war dafür am Amtsgericht Dresden zu einer Geldstrafe verurteilt worden. In dem Revisionsverfahren ging der bekennende NPD-Anhänger während der Verhandlung auf die schwangere Frau los und stach mehrfach mit einem Messer zu. Die herbei eilenden Beamten konnten die Bluttat nicht verhindern und verletzten den Ehemann Sherbinis bei dem Versuch, seine Frau zu schützen. Der Mord an der Muslima und die Reaktion der Stadt lösten in der arabischen Welt heftige Proteste aus.
Im Gedenken an Marwa und alle Opfer rassistischer Gewalt veranstalten verschiedene Initiativen und Organisationen eine antirassistische Demonstration am 1. Juli 2010. Unter dem Motto „Das Problem heißt Rassismus“ soll auf einer Kundgebung um 17 Uhr vor dem Dresdner Rathaus und anschließend mit einer Demonstration durch Dresden der ermordeten El-Sherbini gedacht werden.
Der sächsische Justizminister Dr. Jürgen Martens (FDP) wird am Jahrestag des Mordes um zehn Uhr eine Gedenktafel im Foyer des Landgerichts Dresden enthüllen.