Die Flucht der anderen
19. Mai 2022 - 21:19 Uhr
In Tschechien ist die Solidarität groß für geflüchtete Ukrainer*innen. Es sei denn, sie sind Roma. Eindrücke vom Prager Hauptbahnhof.
Quelle: taz.de, 18.05.2022
19. Mai 2022 - 21:19 Uhr
In Tschechien ist die Solidarität groß für geflüchtete Ukrainer*innen. Es sei denn, sie sind Roma. Eindrücke vom Prager Hauptbahnhof.
Quelle: taz.de, 18.05.2022
7. Februar 2021 - 17:33 Uhr
Die Grenzgespräche sind eine fortlaufende Reihe, die den Fokus von addn.me vom lokalen ins internationale weitet: Wir sprechen mit Gruppen, Aktivist:innen und Einzelpersonen in den Nachbarländern und darüber hinaus über soziale Bewegungen, Aktivismus, Potenziale, und den Stand der Dinge. In der Annahme, dass wir eine Menge lernen können – und in der Annahme, dass deren Kämpfe auch unsere sind.
10. September 2019 - 12:42 Uhr
Von Lucius Teidelbaum
Die Broschüre mit dem Zitat „Zuhause bedeutet für mich eigentlich, ein Zuhause zu haben, ganz einfach“ als Titel widmet sich den „Erfahrungen von Obdachlosigkeit und Migration“, wie es im Untertitel heißt. Konkret geht es um Beispiele von Menschen in Dresden, die hier temporär auf der Straße leben. Herausgegeben wurde sie 2019 von RomaRespekt und „Weiterdenken“, dem Ableger der Heinrich-Böll-Stiftung (hbs) in Sachsen.
8. Februar 2018 - 16:00 Uhr
Am Morgen des 5. Februar starben in Plauen zwei Personen beim Brand eines Wohnhauses. Ein Mann und eine Frau, deutsche Staatsangehörige. Vier weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Betroffen war die Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in der Dürerstraße. Die Menschen in den darunterliegenden Wohnungen konnten sich retten. In dem Haus in der Dürerstraße waren 6 deutsche Staatsangehörige gemeldet und 30 Personen mit anderen Staatsangehörigkeiten.
Quelle: radio dreyeckland (06.02.2018)
30. September 2013 - 13:27 Uhr - 2 Ergänzungen
Am Freitag versuchten im Anschluss an eine Kundgebung der DSSS (Dělnická strana sociální spravedlnosti) in Ostrava erneut mehrere hundert Menschen zu einem vor allem von Roma bewohnten Gebäude vorzudringen. Nachdem ein Großaufgebot der Polizei den angrenzenden Straßenzug abgeriegelt hatte, griffen Nazis die Einsatzkräfte mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern an. Bei den darauf folgenden Ausschreitungen wurden etliche Menschen verletzt, die Polizei nahm aus den Reihen der Angreifer mindestens 20 Personen fest. Auch in den Abendstunden blieb die Stimmung weiter angespannt. Während die Polizei am Freitag von rund 500 Menschen sprach, gaben Pressevertreter die Zahl der an der Kundgebung beteiligten Personen mit rund 1.000 an. Schon im August war es zu landesweiten Protesten gegen die Roma-Minderheit in Tschechien gekommen. Damals hatten in Ostrava mehrere hundert Nazis versucht, gewaltsam gegen Roma vorzugehen.
30. August 2013 - 14:48 Uhr - 5 Ergänzungen
Bei den antiziganistischen Aufmärschen in acht tschechischen Städten ist es am vergangenen Wochenende zu Ausschreitungen gekommen. Während die Lage in Duchcov unmittelbar an der deutschen Grenze am letzten Samstag auf Grund eines Großaufgebots der Polizei relativ ruhig blieb, eskalierte in Ostrava die Situation, als mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Marsches von rund 1.000 Menschen versuchten, gewaltsam gegen die Roma-Minderheit in der Stadt vorzugehen. Bei den anschließenden Auseinandersetzungen mit den 300 Einsatzkräften wurden insgesamt 62 Personen festgenommen und etliche Menschen verletzt.
23. August 2013 - 10:40 Uhr - 2 Ergänzungen
Am Samstag haben tschechische Nazis zu mehreren antiziganistischen Aufmärschen gegen die Roma-Bevölkerung im Nachbarland aufgerufen. Am „Nationalen Kampftag“ wollen sie dazu in Ostrava, Plzeň, České Budějovice und in den unweit der deutschen Grenze gelegenen Jičín und Duchcov am Samstag ab 15 Uhr aufmarschieren. Die tschechische Regierung hat bis jetzt lediglich den von der Nazigruppierung „Čeští lvi“ (Tschechischen Löwen) geplanten Aufmarsch in Ostrava verboten, da zeitgleich drei antirassistische Veranstaltungen angemeldet worden sind. Aus diesem Grund wurde den Nazis in der drittgrößten tschechischen Stadt bislang nur eine Kundgebung zugestanden.
24. Juni 2013 - 22:32 Uhr - 2 Ergänzungen
Am vergangenen Samstag versammelten sich in der tschechische Kleinstadt Duchcov bis zu 1.000 Personen zu einem antiziganistischen Aufmarsch, der durch die Neonazipartei DSSS (Dělnická strana sociální spravedlnosti) organisiert wurde. Es war bereits der zweite Aufmarsch binnen weniger Wochen. Schon am 29. Mai waren etwa 500 Menschen nach einem Angriff auf ein junges Paar durch mehrere Personen auf die Straße gegangen. Nur wenige Minuten nach Beginn des Aufzugs vom Samstag versuchten Nazis die Route zu verlassen und zu einer Gegenkundgebung vorzudringen. Dort hatten sich etwa 200 Personen versammelt, um gegen Antiziganismus, Rassismus und Faschismus Stellung zu beziehen. Die Polizei reagierte auf die Angriffe der Neonazis mit Tränengas- und Wasserwerfereinsatz, die anschließenden Auseinandersetzungen zogen sich über mehrere Stunden hin. Erst am frühen Abend beruhigte sich die Situation in der nur 70 Kilometer von Dresden entfernten Stadt wieder.
13. September 2011 - 00:09 Uhr - 10 Ergänzungen
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche verhinderten tschechische Spezialeinheiten der Polizei ein Pogrom gegen Roma in Varnsdorf.
Erst der Bürgermob…
Seit Wochen spitzt sich die Lebenssituation der tschechischen Roma, die im so genannten Schluckenauer Zipfel in Nordböhmen leben, dramatisch zu. Durch den Zuzug vieler Roma in den letzten Monaten sei die Kriminalität in den grenznahen Ortschaften massiv angestiegen, mehrfach kam es zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen „weißen Tschechen“ (so deren Selbstbezeichnung in tschechischen Medien) und Roma. Im Anschluss an eine dieser Auseinandersetzungen Ende August, fand in Rumburk eine Versammlung unter dem Motto „Gegen Gewalt und Kriminalität“ statt. Vor 1.500 Menschen forderte ein Redner das Ende des Zuzugs von „Nichtanpassungsfähigen“ (so werden Roma nicht nur von Nazis in Tschechien bezeichnet). Daraufhin zog für mehrere Stunden ein Mob unter antiziganistischen Parolen durch Rumburk. Erst nachdem sie damit begonnen hatten, ein von Roma bewohntes Haus mit Steinen anzugreifen, schritt die Polizei ein und trieb die Menschenmenge auseinander.
13. Juli 2011 - 08:11 Uhr - Eine Ergänzung
Der Watchblog „Antizig“ beobachtet Ereignisse rund um die Minderheiten der Sinti und Roma. Diese werden besonders im osteuropäischen Ausland immer wieder diskriminiert, ausgeschlossen und nicht selten tätlich angegriffen. Oft sind in den Augen der Gesellschaft Sinti und Roma das Problem. Zuletzt sorgten Jagdszenen in einem ungarischen Dorf für ein internationales Medienecho. Aber auch der Brandanschlag im tschechischen Vítkov im April 2009 sorgte international für Entsetzen, als ein zweijähriges Mädchen durch einen Brandsatz schwer verletzt worden war. Nicht einmal 100 Kilometer südöstlich von Dresden ließen vor drei Jahren Nazis den Aufruf der mittlerweile verbotenen rechten Arbeiterpartei „Dělnická strana“ Taten folgen. Mehrere hundert Nazis griffen in Litvínov unter dem Beifall der Bevölkerung pogromartig und schwer bewaffnet ein Stadtviertel an, in dem vorwiegend Roma leben. Wir möchten deshalb im Folgenden ein Interview mit dem Menschenrechtsaktivisten Markus Pape dokumentieren, welches der Watchblog mit ihm über die Situation der Sinti und Roma im Nachbarland Tschechien führte.