Alternative Dresden News

Solidarische Berichterstattung aus Dresden.

News

04.11.2009 Alternativen in der Krise (Teil 3/5)

1. November 2009 - 21:10 Uhr

Alternativen in der Krise III: Peer Ökonomie

Wann? 4. November 2009, 19.00 Uhr
Wo? WIR AG Dresden
Wer? Christian Siefkes

In den letzten Jahrzehnten ist eine neue Produktionsweise entstanden, die auf Kooperation und Teilen beruht. Diese Produktionsweise hat ausgereifte Betriebssysteme wie GNU/Linux sowie unzählige andere Freie Softwareprogramme hervorgebracht. Auch riesige Wissenssysteme wie die Wikipedia, eine große Bewegung Freier Kultur, und die sogenannte Blogosphäre – ein neues, dezentralisiertes Medium für die Verbreitung und Diskussion von Nachrichten und Wissen – sind auf ihrer Grundlage entstanden.
Bislang wird diese neue Produktionsweise – Peer-Produktion genannt – allerdings nur bei Informationsgütern praktiziert. In diesem Buch wird die Frage diskutiert, ob diese Beschränkung notwendig ist oder ob das Potential der Peer-Produktion weiter reicht. Ist eine Gesellschaft möglich, in der Peer-Produktion die dominierende Produktionsweise ist? Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, wo die Bedürfnisse, nicht der Profit bestimmen, was und wie produziert wird? Wo es keinen Bedarf gibt, irgendetwas zu verkaufen, und somit auch keine Arbeitslosigkeit? Wo Konkurrenz eher ein Spiel ist als ein Kampf ums Überleben? Wo es keinen Unterschied mehr zwischen Menschen mit und Menschen ohne Kapital gibt? Eine Gesellschaft, die keine Knappheit braucht und in der es dumm wäre, Ideen und Wissen geheim zu halten statt sie zu teilen?

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Nazis

Die Stille nach dem Mord

1. November 2009 - 10:00 Uhr

Erneut trauern wir um ein Todesopfer rechter Gewalt. Marwa El-Sherbini wurde am 1. Juli vor den Augen ihres Ehemanns und des gemeinsamen dreijährigen Sohnes erstochen. Die Tat geschah am Dresdner Landgericht während einer Berufungsverhandlung wegen Beleidigung. Marwa El-Sherbini hatte den Täter wegen seiner islamophoben Äußerungen ihr gegenüber angezeigt und sagte als Zeugin im Prozess aus. Die öffentlichen Reaktionen nach dem Mord fielen zunächst verhalten aus. Trotz der Dimension der Tat äußerten sich weder Vertreter_innen der Politik noch aus Zivilgesellschaft oder antifaschistischer Bewegung.
Es schien eine Berufungsverhandlung zu sein, wie sie nahezu täglich an deutschen Gerichten stattfindet. Die Besonderheit – es ging um eine rassistische Beleidigung, die sich vor einem Jahr auf einem Spielplatz ereignet hatte. Marwa El-Sherbini hatte den Täter gebeten, dass ihr Sohn die Schaukel, auf der er saß, benutzen könne. Daraufhin wurde sie wüst mit den Worten „Islamistin“, „Schlampe“ und „Terroristin“ beschimpft. Sie zeigte den Täter an und im November 2008 verurteilte das Amtsgericht Dresden diesen zu 780 Euro Geldstrafe. Während des Prozesses erklärte Alex W. „solche Leute“ seien nicht beleidigungsfähig, da sie „keine richtigen Menschen“ seien.

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Kultur | News

30.10.-03.11.2009 „MOVE IT!“ Filmfestival in Dresden

29. Oktober 2009 - 14:15 Uhr

Das Thalia in der Äußeren Neustadt ist vom 30. Oktober bis zum 3. November Veranstaltungsort für die nun schon fünfte Auflage des entwicklungspolitischen Filmfestivals „MOVE IT!“. Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr wurde das Programm um zwei auf fünf Tage erweitert. Unter dem Motto „Menschenrechte und Entwicklung“ präsentiert die „Aktionsgemeinschaft für Kinder- und Frauenrechte“ (Akifra e.V.) auch in diesem Jahr wieder zahlreiche international preisgekrönte Produktionen und Premieren. Bei vier der deutschen Erstaufführungen werden die RegisseurInnen anwesend sein, um sich den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer zu stellen und um ihre Projekte vorzustellen.

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Kultur | News | Soziales

Günter Wallraff kommt nach Dresden

28. Oktober 2009 - 12:05 Uhr - 5 Ergänzungen

In seinem neuen Film „Schwarz auf Weiss“ thematisiert der Journalist und Autor zahlreichen Bücher, Günter Wallraff, den Rassismus, mit dem farbige Menschen in Deutschland tagtäglich konfrontiert werden. Dabei wird er in einer Situation von Fans des Dresdner Fußballvereins Dynamo bei einem Auswärtsspiel im brandenburgischen Cottbus beschimpft (siehe Video unten).

Aus diesem Grund signalisierte der 67-jährige seine Bereitschaft, mit den Anhängerinnen und Anhängern des Vereins im Rahmen einer Diskussionsrunde ins Gespräch zu kommen. Das Dresdner Fanprojekt sowie Vertreter des Vereins begrüßten die Entscheidung.

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Nazis

Limbach-Oberfrohna: Personalparteitag der NPD Sachsen

27. Oktober 2009 - 21:53 Uhr

Heimlich wie für die NPD üblich hielt der NPD Landesverband Sachsen am vergangenen Sonntag seinen Personalparteitag ab. Erst nach dem Ende der Veranstaltung machte dies die neonazistische Partei öffentlich. Als Austragungsort fungierte erneut die Gaststätte „Mannheim“ in Limbach-Oberfrohna. Neuer Landesvorsitzender ist der Fraktionsvorsitzende der sächsischen NPD, Holger Apfel.

Gegen 19 Uhr war es vorbei. Wie bei neonazistischen Veranstaltungen üblich, wurde vorher nicht bekannt gegeben, wo der Pateitag stattfinden werden würde. So konnte man auch diesmal unter sich bleiben, fernab der Öffentlichkeit und Medien. Dies ist keine neue Vorgehensweise für die NPD, denn erst im März fand in derselben Gaststätte ein Rednerduell zwischen den amtierenden NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt und seinem damaligen Herausforderer Udo Pastörs (NPD-Fraktionsvorsitzender im Schweriner Landtag) statt, zu der wohl ähnlich wenige Bürgerinnen und Bürger gefunden haben dürften. Damals trat das „Freie Netz (FN) Nordsachsen“ als Initiator für die NPD-Veranstaltung auf. Den Schutz des Parteitages übernahmen, wie zu erwarten war, wieder die Neonazis des „Freien Netzes“ und aus dessem Umfeld, welche teilweise selbst aus Sachsen-Anhalt eigens dafür anreisten. Etwas zu tun hatten sie jedoch nicht. So standen sich die Ordner eher die Beine in den Bauch und erfreuten sich ihrer Funkgeräte.

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Antifa | Kultur | News

29.10.2009 Vortragsreihe zu Antiziganismus in Europa (Teil 2/4)

26. Oktober 2009 - 22:56 Uhr - Eine Ergänzung

Arbeitsgesellschaft und Antiziganismus

Wann? 29. Oktober 2009, 20.00 Uhr
Wo? AZ Conni Dresden
Wer? Roswitha Scholz

Selbst Linken ist es gewissermaßen peinlich, sich mit dem Thema Antiziganismus auseinanderzusetzen. „Zigeuner“ gelten in der romantisierenden Vorstellung im Gegensatz zum disziplinierten Individuum der „Dominanzkultur“ (Birgit Rommelspacher) als „wild and free“. Sie leben scheinbar auf der arbeitsabgewandten Seite der Gesellschaft. Dabei handelt es sich beim Antiziganismus gleichzeitig um eine Form des Rassismus, der sich wie kein anderer durch tiefe Verachtung auszeichnet. Die „Zigeuner“, zu deren Kultur es angeblich gehört, dass sie lügen, betrügen und stehlen, wurden wie keine andere Bevölkerungsgruppe in der modernen Geschichte pauschal kriminalisiert und polizeilich erfasst. Lange hat es gedauert, bis die Massenvernichtung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus überhaupt in der rassistischen Dimension thematisiert wurde. Und noch heute tut man sich mit dieser Erinnerung „schwer“. Irgendwie scheint es sich um „unwürdige“ Opfer zu handeln. In dem Vortrag soll die Grundstruktur dieser zu Unrecht vernachlässigten Variante des Rassismus herausgearbeitet werden.

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Kultur | News

Christliche Fundamentalisten in Ostsachsen

22. Oktober 2009 - 18:38 Uhr

Nach einem Hintergrundbericht des ARD Politikmagazins Panorama, über eine christlich-fundamentalistische Sekte in der ostsächsischen Kleinstadt Herrnhut, hat sich die evangelische Kirche unter Landesbischof Jochen Bohl von der so genannten „Jugend mit einer Mission“ in einer Presseerklärung distanziert. Bereits vor fünf Jahren war das neu geschaffene Schulungszentrum massiv in die Kritik geraten.

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Antifa | Kultur | News

22.10.2009 Vortragsreihe zu Antiziganismus in Europa (Teil 1/4)

21. Oktober 2009 - 19:27 Uhr

Antiziganistische Zustände – Einführung in Geschichte und Gegenwart des Antiziganismus.

Wann? 22. Oktober 2009, 20.00 Uhr
Wo? AZ Conni Dresden
Wer? Kathrin Herold und Markus End

Auftaktverstaltung zu einer vierteiligen Vortrags- und Diskussionsreihe unter dem Titel „Antiziganismus in Europa. Zur Aktualität der Feindschaft gegenüber Roma“. Die beiden Referent_innen geben eine allgemeine Einführung in den Themenkomplex des Antiziganismus. Dabei wird auf die lange Geschichte dieses Ressentiments in Europa, den nationalsozialistischen Massenmord an Roma und Sinti und deren Nachkriegsverfolgung in der BRD eingegangen. Auch die gegenwärtig wieder zunehmenden Ausschreitungen und Pogrome gegen Roma in vielen Länder Europas werden Thema sein.

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Kultur | News

Extreme Stimmung im Stadtmuseum

21. Oktober 2009 - 00:19 Uhr - 2 Ergänzungen

Der „Extremismusforscher“ Eckhard Jesse gab am 20. Oktober 2009 eine Audienz im Dresdner Stadtmuseum und fabulierte über das Verhältnis von Extremismus und Demokratie. Eingeladen war der Lehrstuhlinhaber an der TU Chemnitz von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Anspruch auf Freiheit – oder tätige Pflicht?“. Die Reihe wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich von Werner Patzelt (TU Dresden) veranstaltet.

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