Mehr als 500 Menschen auf Nachttanzdemo (Update 25.05.)
25. Mai 2009 - 10:00 Uhr - 5 Ergänzungen
Nicht nur in Berlin wurde am gestrigen Abend demonstriert, in Dresden folgten mehr als 500 Menschen einem Aufruf für alternative Freiräume und lebendige Subkultur. Seit Jahren lassen Stadt und Polizei in der Landeshauptstadt nichts unversucht, um alternative Formen von Partykultur und politischem Leben zu verhindern. Immer wieder werden unangemeldete private Partys mit fadenscheinigen Argumenten durch die Polizei beendet und damit Menschen bewußt die Möglichkeit genommen, abseits von durchkommerzialisierten Partys zu feiern. Aber nicht nur solche Veranstaltungen sind das Ziel von übertriebenen Polizeieinsätzen. Nach dem vorzeitigen Ende einer friedlichen Demonstration gegen Europas größten Naziaufmarsch am 14. Februar, ließ die Stadt nur einen Monat später ein nur wenige Stunden besetztes Haus im an die Äußere Neustadt angrenzenden Hechtviertel durch die Polizei unter dem Einsatz körperlicher Gewalt räumen. Gründe genug, diese Zustände nicht länger widerspruchslos hinzunehmen und wie schon im vergangenen Jahr die Kritik daran auf der Straße sichtbar zu machen.
Bereits zum eigentlichen Beginn der bunt gemischten Demonstration um 21.30 Uhr hatten sich mehr als 200 Menschen am Jorge Gomondai Gedenkstein auf dem Albertplatz zusammengefunden, um dann eine Stunde später mit zwei Soundsystemen durch die nächtlichen Straßen Dresdens zu ziehen. Immer wieder versuchten übermotivierte Beamte den zu jedem Zeitpunkt friedlichen Verlauf der Demonstration zu stören, indem sie penibel darauf achteten, die Auflagen des Ordnungsamtes durchzusetzen. Gleichzeitig konnten einige Nazis auf der Brühlschen Terrasse ungehindert den Hitlergruß zeigen und mit geworfenen Glasflaschen DemonstrantInnen verletzen. Aber auch dieser kurze Zwischenfall änderte nichts an der ausgelassenen Feierstimmung und nach knapp zwei Stunden wurde die Demonstration schließlich am Albertplatz durch die Anmelderin aufgelöst.
Kurzes Fazit: Mehrere hundert Menschen feierten friedlich und lautstark in der Dresdner Innenstadt, obwohl einige der eingesetzten Beamten immer wieder versuchten, den normalen Ablauf der Demonstration zu stören. Gute Besserung an die durch die Flaschenwürfe verletzten Personen.
(Update 25.05.)
Medienberichten zufolge kam es nach der Demonstration zu einer Schlägerei mit den durch Flaschenwürfe und Hitlergruß aufgefallenen Jugendlichen auf der Brühlschen Terrasse. Dabei wurde mindestens eine Person verletzt.
Auf anarchiadd.blogsport.de findet ihr ein kurzes Resumee der OrganisatorInnen und die Redebeiträge der Demonstration.
Gestern war nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage!
Veröffentlicht am 25. Mai 2009 um 10:00 Uhr von Redaktion in Freiräume, Kultur, News
http://www.bild.de/BILD/regional/dresden/dpa/2009/05/24/schlaegerei-nach-alternativer-demo-in-dresden.html
Dazu möchte ich den Friedensstifter und Weisheitslehrer Sri Sri Ravi Shankar zitieren:
„Häufig kommt Gewalt mit Lärm. Gewaltlosigkeit geschieht in der Stille. Menschen die gewaltsam sind machen viel Lärm; sie machen sich bemerkbar. Menschen, die gewaltfrei sind, sind leise. Jetzt ist es an der Zeit für Menschen, die gewaltfrei sind, laut zu werden, damit die Gewalt sich zur Ruhe kommt. Die Botschaft der Gewaltlosigkeit muss laut und klar sein, damit sie bereits in der Jugend gehört wird.
Wir müssen menschliche Werte, besonders Liebe, Mitgefühl und Verbundenheit, laut und klar fördern!“
Weiter so. Wir sind bei der nächsten Nachttanzdemo wieder dabei – Yes we can!
Hier zwei Videos des Abends: