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IDAHIT*-Aktionswoche in Dresden gestartet

19. Mai 2021 - 21:33 Uhr

Vor dem Rathaus Dresden weht die Regenbogenflagge im Wind

Am Montag, dem 17. Mai wurde in Dresden eine Aktionswoche gestartet, die sich für die Rechte und Sichtbarkeit queerer Lebensweisen einsetzt. Der 17. Mai wird global als der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (kurz IDAHIT*) begangen, seit im Jahr 1990 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Krankheiten strich. Gleichzeitig dient dieser Tag dazu, auf die heteronormative und patriarchale Verfasstheit unserer Gesellschaft hinzuweisen und auf die daraus entstehenden Diskriminierungen und Ungleichbehandlungen von queeren Menschen aufmerksam zu machen.

Die Woche begann mit dem erstmaligen Hissen der Regenbogenflagge vor dem Dresdner Rathaus. Die Fraktion Die Linke hatte im letzten Jahr einen diesbezüglichen Antrag in den Dresdner Stadtrat eingebracht, welcher mehrheitlich angenommen wurde. Franziska Lang, Vorstand im Gerede e.V. sagte zur Notwendigkeit dieser Aktion: „Wir begrüßen das Hissen der Regenbogenflagge sehr und sind der Fraktion Die Linke im Stadtrat für die Einbringung des Antrags sehr dankbar. Besonders für junge Queers ist es ein tolles Zeichen der Sichtbarkeit und Unterstützung. Es sagt ihnen: ‚Ihr seid okay wie ihr seid und fühlt, wir akzeptieren euch bedingungslos!‘“ Weiter geht es bis zum 27. Mai mit Kundgebungen sowohl On- als auch Offline, mehreren Workshops und einer digitalen Open Stage. Auch die Gruppe Queer Pride DD beteiligt sich in Vorbereitung auf die Pride am 12. Juni.

17. Mai 2021: Erstmals weht die Regenbogenflagge vor dem Dresdner Rathaus

Zur Notwendigkeit immer und immer wieder gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit zu demonstrieren, sagte bei der Aktion am Mittwoch der Linken-Stadtrat* Leo Lentz: „Ein freies und selbstbestimmtes Leben ist für viele queere Menschen noch keine Realität. Noch immer werden wir unserer Rechte beraubt, kriminalisiert, diskriminiert und unsichtbar gemacht. Gerade in Zeiten der Pandemie, in der Demonstrationen und Veranstaltungen nicht so stattfinden können wie gewohnt, ist das Hissen der Flagge für die Sichtbarkeit von queeren Personen noch wichtiger.“

Noch immer sei Diskriminierung auch in den deutschen Gesetzen verankert. Der Gerede e.V. wies etwa auf das Blutspendeverbot von u.a. Männern, die Sex mit Männern haben oder den unzureichenden Schutz vor genitalverstümmelnden Operationen von inter* Personen hin. Auch wirke im „Transsexuellengesetz“, welches seit 1981 in der BRD gilt, nach wie vor die Pathologisierung von trans* Personen. 

In den Zeitraum der Aktionswoche fällt nun auch die Urteilsverkündung im Prozess gegen Abdulla H. Ihm wird vorgeworfen, am 4. Oktober 2020 zwei Menschen in der Dresdner Innenstadt aus homofeindlichen und islamistischen Motiven angegriffen und dabei eine Person getötet zu haben. Der Prozess endet voraussichtlich am Freitag, dem 21. Mai. Ein Zusammenschluss linker Gruppen ruft aus diesem Grund zu einer Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude am Morgen, sowie zu einer Zweiten am Nachmittag am Tatort auf.


Veröffentlicht am 19. Mai 2021 um 21:33 Uhr von Redaktion in News

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