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Hunderte Menschen protestieren für ein Ende des Krieges in Syrien

16. Dezember 2016 - 00:39 Uhr - Eine Ergänzung

Trotz einer verhältnismäßig kurzen Mobilisierung über soziale Netzwerke beteiligten sich am späten Mittwochnachmittag mehrere hundert Menschen an einer Kundgebung auf der Prager Straße unter dem Motto: „Together for Aleppo“. Neben einer großen Zahl von geflüchteten Menschen folgten auch einige Dresdnerinnen und Dresdner einem Aufruf aus dem Umfeld der Marwa Elsherbiny Moschee in der Dresdner Johannstadt, die damit auf die schwierige Situation von mehreren tausend eingeschlossenen Menschen in der syrischen Stadt Aleppo aufmerksam machen wollten. Bei den jüngsten Kämpfen zwischen syrischen Regierungstruppen sowie dessen Bündnispartnern Russland und dem Iran auf der einen und vor allem islamistischen Rebellengruppen auf der anderen Seite, kamen bislang hunderte Menschen ums Leben.

Während der Kundgebung am Mittwoch forderten die mehrheitlich syrischen und irakischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Plakaten und Sprechchören angesichts der seit Wochen andauernden Luftangriffe nicht nur ein sofortiges Ende des Blutvergießens, sondern auch die Sicherstellung humanitärer Hilfe. Zugleich sprachen sie sich für einen Waffenstillstand. Dabei kam es vereinzelt auch zu Sprechchören für den 2003 gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein. Unter den protestierenden Menschen waren auch einige Anhänger des umstrittenen kurdischen Machthabers Masud Barzani. Am Rande der Veranstaltung gab es auch vereinzelte Pöbeleien und Unmutsbekundungen durch Teile der Dresdner Bevölkerung. Zu ähnlichen Protesten kam es auch in zahlreichen anderen deutschen Städten.

In der zweitgrößten syrischen Stadt begannen die Gefechte, bei denen auch ein Großteil der historischen Altstadt zerstört wurde, ein Jahr nach Beginn des seit 2011 andauernden syrischen Bürgerkriegs. Nachdem im Sommer 2016 regimetreue Truppen mit der Luftunterstützung Russlands und schiitischen Milizen den Belagerungsring um die Stadt fast vollständig schließen konnten, waren nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) plötzlich bis zu 300.000 Menschen eingeschlossen. Seitdem kamen bei Luftangriffen und Feuergefechten hunderte Menschen ums Leben, weite Teile der Altstadt wurden fast vollständig zerstört. Auch eine zwischen den Konfliktparteien vereinbarte Waffenruhe war nach Gefechten schon am Tag darauf wieder ausgesetzt worden. Noch immer warten tausende Menschen auf eine Evakuierung aus der umkämpften Stadt.

Weiterer Artikel: Demo für Aleppo in Dresden


Veröffentlicht am 16. Dezember 2016 um 00:39 Uhr von Redaktion in News

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