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Großrazzia bei Dresdner Hooligans

16. Dezember 2009 - 00:01 Uhr - Eine Ergänzung

Großrazzia in DresdenAm Dienstag durchsuchten insgesamt 350 Polizeibeamte mehr als 50 Wohnungen, Büros und Fahrzeuge in Dresden. Ziel der Ermittler war eine Gruppierung von Hooligans die gemeinsam mehrere Gewalt- und Straftaten begangen haben soll. Dabei wurden Computer, Handys, Bilder und Videos beschlagnahmt. Die Verdächtigen sollen nach Angaben des Sprechers der Dresdner Staatsanwaltschaft, Christian Avenarius, „militärisch durchorganisiert“ gewesen sein und klare Hierarchien innerhalb der Gruppierung gehabt haben. Neben dem primären Ziel Gewalt auszuüben, soll zudem auch ein wirtschaftliches Interesse bestanden haben. Insgesamt 12 Männer wurden vorläufig festgenommen.

Der Ausgangspunkt des Verfahrens waren vermutlich die bisher ergebnislosen Ermittlungen gegen rechte Schläger, die im vergangen Jahr im Anschluss an das EM-Halbfinalspiel zwischen Deutschland und der Türkei mehrere türkische Lokale in der Neustadt angegriffen und Menschen verletzt hatten. Die Tat hatte weltweit Schlagzeilen gemacht.

Erst kürzlich war mit Tony Beger aus Dresden einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Übergriffe im Juni 2008 unter merkwürdigen Umständen in einem anderen Verfahren freigesprochen worden. Beger soll Beziehungen zum regionalen Ableger des Motorradclubs Gremium MC haben. Bisher war nur Türsteher und Dynamo Dresden Hooligan Willy Kunze vom Dresdner Landgericht zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden, die er bereits vergangene Woche nach nur wenigen Monaten in Freiheit antreten musste. Den rassistischen Hintergrund für die Tat wollten die Richter bei der Urteilsverkündung im März nicht erkennen.

In einem anderen Verfahren waren ein Jahr nach der Tat, zwei von drei Angeklagten ebenfalls aus Mangel an Beweisen ohne Strafen davongekommen. Durch die Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung kann jedoch nun gegen alle Mitglieder der Gruppierung mit ihren teilweise „mafiösen Verhaltensweisen“, so die Staatsanwaltschaft, Anklage erhoben werden.

Fernsehbeitrag der Pressekonferenz:


Veröffentlicht am 16. Dezember 2009 um 00:01 Uhr von Redaktion in Nazis, News

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