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Die Aktionswoche der Nazis. Ein Ausblick mit Rückblick.

7. Februar 2010 - 22:21 Uhr

In nicht mal einer Woche wird in Dresden der größte Naziaufmarsch in Europa stattfinden. Medial ist das Thema präsenter denn je. Doch bereits eine Woche vor dem Großevent hat das „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“ (AgdV) aus dem Umfeld der sogenannten „Freien Kräfte“ zu einer Aktionswoche aufgerufen. Dazu werden sie, wie in den vergangenen drei Jahren auch, mit verschiedenen kleinen Aktionen versuchen, auf das Thema aufmerksam zu machen. Dieses Jahr wird es auch wieder in anderen Städten zu Aktionen kommen.

Seit 2007 führen Nazis um den Dresdner Maik Müller a.k.a „Mini Napoleon“ die verschiedenen Veranstaltungen durch. Fest im Terminkalender steht dabei eine Schnipselaktion am Montag in einem Einkaufszentrum in Dresden. Am Dienstag folgt traditionell eine Saalveranstaltung der NPD Dresden mit rechten Zeitzeugen. Im Jahr zuvor verkleideten sich am Mittwoch mehrere Nazis als Skelette und legten sich vor der Semperoper und auf dem Altmarkt ab, um damit an die Toten der Bombardierungen zu erinnern. Jedes Jahr am Donnerstag fand bisher unter dem Titel „1000 Lichter für Dresden“ eine Aktion an der Elbe statt. Dabei wurde mit schwimmenden Kerzen der Opfer des 13. Februars gedacht. Höhepunkt der Woche war der Aufmarsch der „Freien Kräfte“ am Abend des 13. Februars. Der Hintergrund ist ein jahrelanger Streit mit der NPD über den Tag des Trauermarsches. Der Vorwurf an die NPD ist ein „Masse statt Klasse“ Denken, anstatt sich für ein „würdiges Gedenken“ am 13. Februar einzusetzen. In diesem Jahr entfällt dieser Marsch, da der 13. Februar auf einen Samstag fällt. Zum Abschluß der Woche legen die Aktivistinnen und Aktivisten des Aktionsbündnisses traditionell vor einem Dresdner Denkmal Kränze ab.

Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die üblichen Verdächtigen der derzeit aktiven Dresdner Nazis in den kommenden Tagen an den Kleinstaktionen beteiligen werden. Während die Woche innerhalb der Naziszene als erfolgreich wahrgenommen werden wird, tendiert die öffentliche Wahrnehmbarkeit gegen Null.

Einen Vorgeschmack lieferten am Samstag etwa 15 ältere und jüngere Dresdner Nazis, als sie erfolglos versuchten, eine Mobilisierungsveranstaltung des Bündnisses „Dresden-Nazifrei!“ zu stören.


Veröffentlicht am 7. Februar 2010 um 22:21 Uhr von Redaktion in Nazis, News

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