3 – 2 – 1 Schneeballschlacht oder capture the shield
4. Januar 2009 - 22:00 Uhr - 10 Ergänzungen
Heute wurde zum Schneeball-Stelldichein mitten im Herzen der Dresdner Neustadt geladen. Sicher auch dank hervorragender äußerer Bedingungen und den überaus motivierten schwervermummten Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfern kamen letztendlich trotz aller im Moment tobender politischer Grabenkämpfe knapp 40 Leute zusammen und machten mit dem Schnee das, wofür die Natur ihn geschaffen hat. Nach mehr als einer Stunde ständiger Gefechte zweier politisch verfeindeter Gruppen machten sich konditionelle Defizite bemerkbar und so wurde sich schließlich auf ja was eigentlich geeinigt? Anders als in Leipzig verhielt sich in Dresden Team Green ausgesprochen defensiv und musste sich nach einigen schweren an Griechenland erinnernden Treffern relativ zügig vom Ort des Geschehens entfernen. Leider ließen einige wenige der vielen Kneipen -und Barbesitzer auf der Louisenstraße wie so oft die Nerven. Allen voran Teegadrom-Besitzer Frank in der ehemaligen besetzten Louisenstraße 44, der lieber die Scheiben der Läden nebenan durch Schneebälle kaputt gesehen hätte, als die seines eigenen Geschäftes. Auch einer der Betreiber des scheinbar nur Entspannung gaukelnden Sisha Cafés Habibi war in heller Aufregung, denn man hätte schließlich auch Gäste.
Wir hoffen das alle Beteiligten die Sache trotz einiger sehenswerter Volltreffer gut überstanden haben und freuen uns auf einen neuen Termin, also haltet Augen und Ohren offen. Kein Mensch weiß wie oft wir gerade wir Mitteleuropäer noch solche hervorragenden Gelegenheiten haben werden, ausgelassen im Schnee zu toben und für das zu üben, was wir immer noch am besten können.
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Veröffentlicht am 4. Januar 2009 um 22:00 Uhr von Redaktion in Freiräume, News
Also hätte es eindeutige mannschaften gegeben würd ich ja jetzt sagen wir haben gewonnen…aber das chaos und die ständigen überläuferInnen zu beiden seiten der rivalisierenden schneballheldinnen brachte ja auch seinen spaß.
war auf jeden fall mal wieder eine gelungene aktion 😉
Bereitschaftspolizei beendet Schneeballschlacht am Connewitzer Kreuz
Leipzig. Eine Schneeballschlacht am Connewitzer Kreuz hat die Bereitschaftspolizei am Sonntagabend beendet. Zwei Parteien von jeweils 50 jungen Leuten hatten sich gegen 20.15 Uhr vor dem Rewe-Supermarkt auf der einen Seite und der Kneipe „Südbrause“ auf der anderen Seite in Stellung gebracht und anschließend gegenseitig mit Schneebällen beworfen. „Zunächst war alles friedlich und es gab keine Behinderungen“, sagte Polizeisprecher Sebastian Schmidt gegenüber LVZ-Online.
Deshalb hätten die Ordnungshüter anfangs nicht eingegriffen und nur die Lage beobachtet. Die Stimmung kippte erstmals gegen 21.10 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sei ein 20-Jähriger auf dem Heimweg an der Haltestelle am Connewitzer Kreuz aus einer Straßenbahn der Linie 11 gestiegen. Von vier bis fünf Vermummten ist er Schmidt zufolge angegriffen und mit Fäusten geschlagen worden. Die Gründe für die Attacke seien noch unklar, der junge Mann habe Schutz bei der Polizei gesucht. Er sei leicht verletzt worden.
Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) mussten in Richtung Markkleeberg-West während des Spektakels mit Schienenersatzverkehr fahren. „Einer unserer Straßenbahnfahrer hätte am Connewitzer Kreuz per Hand die Weiche stellen müssen, hat sich das aber wegen der vielen Schneebälle nicht getraut“, sagte LVB-Sprecher Frank Dietze. Die Linie 9 sei deshalb der vorgegebenen Schienenführung gefolgt und zum Betriebsbahnhof Dölitz gefahren. Zwischen der Endestelle in Markkleeberg und dem Bayrischen Platz wurden Busse eingesetzt.
Nach zwei weiteren Vorfällen entschlossen sich die Beamten einzuschreiten. „Ein Räumfahrzeug ist gegen 22 Uhr aus der Menge heraus mit Schneebällen beworfen worden“, berichtet der Behördensprecher. Dabei sei eine Scheibe zu Bruch gegangen. Zudem, so Schmidt, wurden die Begrenzungsleuchten des Pfluges durch die winterlichen Wurfgeschosse beschädigt. Als kurz darauf mehrere junge Leute eine Schneebarrikade auf der Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Innenstadt errichteten und Autofahrer eine Umleitung in Kauf nehmen mussten, war für die Beamten das Maß voll.
„Per Lautsprecher wurden die Teilnehmer aufgefordert, die Schneeballschlacht zu beenden“, so Schmidt. Augenzeugen berichten zudem von einem massiven Polizeiaufgebot, das die jungen Leute zum Connewitzer Kreuz abgedrängt habe. Dort habe sich die Ansammlung schnell aufgelöst. Die Behinderungen im Leipziger Süden waren nach Polizeiangaben gegen 22.45 Uhr beseitigt.
mro, LVZ-Online
Quelle: Leipziger Volkszeitung
Straßenschlacht in der Dresdner Neustadt –
Zwei verfeindete Clans Autonomer lieferten sich am Sonntagabend Straßenschlachten im Chaoten-Viertel Dresden Neustadt. An den Ausschreitungen waren etwa 40 Personen beteiligt. Die beiden Gruppen bekämpften sich mit Schneebällen. Zeitweise verbündeten sich die gegnerischen Clans und griffen gemeinsam Straßenbahnen und Polizeiwagen an. Obwohl von den Gruppen Aussprüche, wie „wir sind hier nicht in Gaza“ zu hören waren, woraufhin einige der Autonomen ihren Märtyrertod ankündigten, hatten sich die verfeindeten Clans nicht nach ihrer politischen Ausrichtung gruppiert. Auf die Frage, ob denn eine Zusammenrottung, wie gegen Polizei und Straßenbahn bei der Schneeballschlacht, auch am 13. und 14. Februar zu erwarten sei, antwortet Extremismus-Experte Eckhard Jesse: „Die Linksextremisten in Dresden sind tief gespalten, das geht hinab bis zu persönlichen Auseinandersetzungen. Angesichts des Gewaltausbruches am vergangenen Sonntag ist jedoch klar: diese Spaltung ist nur zeitweise – solange bis ein gemeinsamer Feind gefunden ist.“ Politik-Professor Werner Patzelt mahnt: „die demokratischen Kräfte müssen jetzt zusammenhalten“.
Wenn die Dresdner Autonomen genauso geschlossen und gewaltbereit auch am 13. und 14. Februar agieren sollten, dann wird ein ruhiges Gedenken kaum möglich sein und die Naziaufmärsche nicht stattfinden. „Wir bereiten uns darauf vor, dass dann nicht nur Schneebälle fliegen werden“, kommentiert Polizeipräsident Dieter Hanitsch die Befürchtungen.
“Die Linksextremisten in Dresden sind tief gespalten, das geht hinab bis zu persönlichen Auseinandersetzungen. Angesichts des Gewaltausbruches am vergangenen Sonntag ist jedoch klar: diese Spaltung ist nur zeitweise – solange bis ein gemeinsamer Feind gefunden ist.”
Da bestätigt sich doch das, was manch einer sowieso schon wusste: in Dresden will man sich eben den linken Frieden erhalten. Auf einen linken Pluralismus wird gesetzt. Kurz vor dem 13. Februar haut man sich inhaltlich ein bisschen (aber ja nicht zu dolle, könnte ja was kaputt gehen) und wenn dann der Tag der Tage angebrochen ist, reihen sich alle in die Menschenkette gegen Nazis ein. Also immer schon geschlossen mit der DKP, SPD und (hoffentlich) der CDU stehen und auf „die Gemeinsamkeiten“ besinnen, dann wird das schon! Rührend romantisch.