Nazis

Weiterer Haftbefehl nach Brandanschlag in Prohlis

2. April 2016 - 11:58 Uhr

Nach dem Brandanschlag auf eine geplante Unterkunft für Asylsuchende in Prohlis im Oktober vergangenen Jahres, hat die Polizei am Freitag einen 33jährigen Mann festgenommen der im Verdacht steht, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Das gab die Staatsanwaltschaft Dresden in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem Operativen Abwehrzentrum (OAZ) bekannt. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen richten sich auch gegen eine 22 Jahre alte Frau, die bei der Vorbereitung der Tat geholfen haben soll.

Dem Mann wird vorgeworfen, in der Nacht zum 07.10.2015 mehrere Molotowcocktails auf das als Erstunterkunft für Asylsuchende vorgesehene Schulgebäude auf der Boxberger Straße geworfen zu haben. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte das an einer Eingangstür und an der Fassade entfachte Feuer löschen. Bereits einen Monat nach der Tat war die Polizei mit Hausdurchsuchungen gegen insgesamt drei Beschuldigte vorgegangen. Am 25. Januar hatte die für den Fall zuständige Staatsanwaltschaft am Dresdner Landgericht Anklage gegen zwei weitere Beschuldigte erhoben. Ein Verhandlungstermin ist derzeit noch offen.

Im Vorfeld war es am Rande einer Sitzung des Prohliser Ortsbeirates zu gewalttätigen Ausschreitungen betrunkener Randalierer gekommen. Wenige Tage später hatten Nazis nach ihrem Versuch, ein Willkommensfest zu stören, die Polizei mit Flaschen und Steinen attackiert. Im Anschluss war Kritik an Uwe Waurich, dem Leiter des Polizeireviers Südost, laut geworden. Dieser hatte dem für die Organisation des Festes veranwortlichen Netzwerk „Prohlis ist bunt“ in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung eine „Provokation“ der „Asylgegner“ vorgeworfen.


Veröffentlicht am 2. April 2016 um 11:58 Uhr von Redaktion in Nazis

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