Tumulte bei Gauck-Besuch in Sebnitz
28. Juni 2016 - 22:23 Uhr
Am Sonntag ist es während des Besuches von Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich des 116. Deutschen Wandertags in Sebnitz zu tumultartigen Szenen gekommen, nachdem dutzende Menschen Deutschlands Staatsoberhaupt beleidigt hatten. Gauck, der erst am Freitag von einer Reise nach Rumänien, Bulgarien und Slowenien zurückgekehrt war, hatte sich bereits vor wenigen Monaten am Rande seines Besuches in Bautzen als „Volksverräter“ beschimpfen lassen müssen.
Nachdem der Bundespräsident als Schirmherr der Veranstaltung in seiner Rede das Engagement der Vereine gewürdigt hatte, wurde er auf dem Weg in das Rathaus, um sich dort in das Goldene Buch der Stadt einzutragen, aus einer Menschenmenge heraus mit Buh-Rufen, Trillerpfeifen und wüsten Beschimpfungen empfangen. Bereits im Vorfeld war auf rechten Internetseiten aus dem Umfeld von PEGIDA zu Störungen aufgerufen worden.
Auf dem Rückweg musste die Polizei, die mit 60 Einsatzkräften vor Ort war, für die Besucher der Stadt auf dem Markt eine Gasse bilden. Als wenig später ein 30-Jähriger einen Gegenstand werfen wollte, wurde der Mann unter dem Einsatz von Pfefferspray festgenommen. Gegen ihn wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Widerstand, Verstoß gegen das Waffengesetz sowie des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Mittendrin Sven Liebig. Ex-BloodnHonor-Nazi. Jetzt Montagswahnmache Halle, Endgame…. #Sebnitz #Gauck https://t.co/OOLIjUwH4q
— Kaltland Reisen (@Kaltlandreisen) 26. Juni 2016
Veröffentlicht am 28. Juni 2016 um 22:23 Uhr von Redaktion in Nazis