Rassistischer Übergriff nach Frei.Wild-Konzert
31. Dezember 2011 - 03:15 Uhr
Wie die Dresdner Polizei berichtet, ist es am 29. Dezember nach einem Konzert der italienischen Deutschrockband Frei.Wild im Stadtteil Cotta zu einem rassistischen Übergriff auf eine 45jährige Frau gekommen. Nachdem sie am Nachtschalter einer Tankstelle von einem bisher unbekannten Mann wegen ihrer Hautfarbe beschimpft und angespuckt worden war, griffen im Anschluss daran mehrere Männer die Frau an und verletzten sie dabei leicht. Durch das Eingreifen mehrerer Zeugen die das Geschehen beobachtet hatten, konnte schließlich schlimmeres verhindert werden. Die Täter flüchteten im Anschluss nach Polizeiangaben mit einem in Halle zugelassenen BMW. Einer der Angreifer wurde von Zeugen als 25 bis 30 Jahre alter blonder Mann mit Brille beschrieben, der keinen „ortsüblichen“ Dialekt gesprochen haben soll.
Die mutmaßlichen Täter hatten scheinbar zuvor ein Konzert der Band Frei.Wild in der Messe besucht. Obwohl sich die Südtiroler Gruppe in ihren Texten von linker und rechter Politik distanziert, finden sich in der Vergangenheit der Band mehr als deutliche Zeichen dafür, dass das früher nicht immer der Fall war. So sang Sänger Philipp Burger früher bei der inzwischen aufgelösten Rechtsrockband „Kaiserjäger“. Noch 2008 sollte die Band bei der „Freiheitlichen Rocknacht“ auftreten, einem Konzert der Nachwuchsorganisation der rechten Südtiroler Partei „Die Freiheitlichen“, für die Burger selbst auch auf Bezirksebene aktiv gewesen ist. Mittlerweile füllt die Band in Deutschland Konzerthallen mit mehreren tausend Menschen, Höhepunkt war sicherlich ein Auftritt der Gruppe im Juni 2010, als sie auf dem FIFA-Fanfest in Berlin anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika vor fast 500.000 Menschen spielten.
Lesenswerter Artikel dazu: »Frei.Wild«: Zwischen Kitsch und Subkultur
Veröffentlicht am 31. Dezember 2011 um 03:15 Uhr von Redaktion in Nazis