Mehrere rechte Straftaten am Ostersonntag
29. März 2016 - 21:36 Uhr
Zum wiederholten Mal kam es nach Angaben der Bundespolizei im Vor- und Nachgang eines Heimspiels der SG Dynamo Dresden zu einer Reihe von rechten Straftaten. Ähnlich wie die Mannschaft, die als Tabellenführer der 3. Liga das mit Spannung erwartete Sachsenpokal-Halbfinale gegen den FC Erzgebirge Aue deutlich mit 0:3 verlor, zeigten sich am Ostersamstag mehrere Anhänger der Schwarz-Gelben von ihrer schlechten Seite. Bereits vor dem Spiel wurden von einem 29-Jährigen von der Bundespolizei am Dresdner Hauptbahnhof die Personalien festgestellt, nachdem der alkoholisierte Mann vor dem Eingang zum Bahnhof den Hitlergruß gezeigt und „Sieg Heil“ gerufen hatte.
Nach dem Ende des Spiels boxte ein 33-Jähriger Anhänger von Dynamo im Inneren des Bahnhofs einen Asylsuchenden an die Schulter. Nachdem eine Stunde später ein 24jähriger an der Straßenbahnhaltestelle Wiener Platz einen Mann zunächst rassistisch beleidigt hatte, schlug er ihm kurz darauf ins Gesicht und anschließend die Mütze vom Kopf. Bei einem sexualisierten Übergriff fasste ein 31-Jähriger Fußballfan wenig später eine Frau ohne ihre Zustimmung an. In allen Fällen hat die Polizei Ermittlungsverfahren gegen die Täter eingeleitet. Trotz der Übergriffe und einer insgesamt „aggressiven Stimmung“ zog die Bundespolizei abschließend ein positives Fazit.
Dass es auch anders geht, zeigt der Verein seit etlichen Jahren. Erst kürzlich hatte Dynamo die Koordination für das im März gestartete Dresdner Bündnis „Willkommen im Fußball“ übernommen. Das von der Bundesliga-Stiftung geförderte Programm soll jungen geflüchteten Menschen den Zugang zu Sportangeboten erleichtern, um so die Integration und das gesellschaftliche Miteinander zu fördern. Der Verein selbst wird das Projekt mit Trainingseinheiten und Übungsleitern der Nachwuchs Akademie unterstützen. Bereits seit etlichen Jahren beteiligt sich Dynamo zudem gemeinsam mit der antirassistischen Faninitiative 1953international an europaweiten antirassistischen Aktionstagen.
Veröffentlicht am 29. März 2016 um 21:36 Uhr von Redaktion in Nazis