Marwa-Kulturzentrum beschmiert
30. Januar 2015 - 13:53 Uhr - Eine Ergänzung
Am Donnerstagmorgen stellte eine Streife der Polizei an einem islamischen Kultur- und Bildungszentrum in der Johannstadt fest, dass die Außenfassade großflächig mit schwarzer Farbe besprüht worden war. Unbekannte hatten das auch als Gebetshaus genutzte Gebäude auf der Maschnerstraße auf einer Fläche von 4 Meter x 1,50 Meter mit einem islamfeindlichen Schriftzug beschmiert. Ein Mitglied der muslimischen Gemeinde zeigte sich gegenüber der Dresdner Morgenpost entsetzt und sprach von einer „Schande“. Bereits seit mehreren Wochen warnen Verbände und Initiativen vor den Auswirkungen der PEGIDA-Proteste tausender Menschen. Der Geschäftsführer des sächsischen Flüchtlingsrats, Ali Moradi, sprach von einer vergifteten Atmosphäre in der Stadt, „Frauen, die Kopftuch tragen, […] trauen sich nicht von zuhause raus“. Wer Hinweise zur Tatzeit oder den Tätern geben kann, wird gebeten, sich unter der 0351-4832233 bei der Dresdner Polizei zu melden.
Die nach Marwa El-Sherbini benannte Kultur- und Begegnungsstätte war am 6. Mai 2009 mit dem Ziel gegründet worden, ein Zuhause für muslimische Menschen verschiedenster Nationalitäten zu schaffen und gleichzeitig Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen. Die 31jährige Frau war am 1. Juli 2009 während einer Gerichtsverhandlung am Landgericht vor den Augen ihres Kindes brutal ermordet worden. Kurz vor der Festnahme des Täters schossen herbeigeeilte Bundespolizisten dem Mann von El-Sherbini ins Bein, da sie ihn zunächst für den Täter hielten. Drei Jahre zuvor war El-Sherbini gemeinsam mit ihrem Mann in die sächsische Landeshauptstadt gezogen, da er eine Stelle als Stipendiat am Max-Planck-Institut angenommen hatte. Alexander Wiens wurde wenige Monate nach der Tat wegen Mordes und Mordversuchs zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Tat hatte international für Aufsehen und Proteste gesorgt.
Veröffentlicht am 30. Januar 2015 um 13:53 Uhr von Redaktion in Nazis
Als Erich-Kästner-Preisträgerin 2005 schäme ich mich für jene ZeitgenossInnen, die es nicht tun!
Die sogenannte Toleranz wird mancherorts doch nicht so wörtlich genommen………..
Wenn die Polizei dies selbst entdeckt und entsprechend gehandelt hat, so ist dies jedoch immerhin ein gutes Zeichen.