TU Dresden bietet Podium für Verschwörungstheoretiker
29. Oktober 2016 - 19:43 Uhr - 13 Ergänzungen
Mit deutlicher Kritik haben die Dresdner Jusos auf eine für kommenden Dienstag geplante Veranstaltung im Audimax der TU Dresden reagiert. Als Referent zum Thema: „Illegale Kriege – Wie die NATO-Länder die UNO zerstören“ wurde Daniele Ganser vom „Schweizer Institut für Friedensforschung und Energie“ eingeladen. Ganser bewegt sich seit etlichen Jahren im verschwörungstheoretischen Milieu und war in der Vergangenheit immer wieder damit aufgefallen, dass er terroristische Anschläge als „False Flag“-Operationen staatlicher Institutionen eingeordnet hatte.
In Vorträgen und Aufsätzen vertritt Ganser seit 2005 nicht nur die Ansicht, dass Verschwörungstheorien zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wissenschaftlich überprüft und gleichrangig behandelt werden sollten, sondern hält auch eine Sprengung des World Trade Center 7 entgegen Ergebnissen staatlicher Untersuchungen nicht für ausgeschlossen. Ganser ist außerdem regelmäßiger Interviewpartner von Ken Jebsen in dessen Sendung und gern gesehener Gast bei Russia Today (RT).
Erst kürzlich hatte er den Terroranschlag auf die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo als „ungeklärt“ bezeichnet. Bereits zuvor hatte er die Verantwortung des Islamischen Staat (IS) für die islamistisch motivierten Terroranschläge in Paris im vergangenen Jahr als Versuch gewertet, Syrien zu diskreditieren. Im Juli 2014 beteiligte sich Ganser gemeinsam mit Jürgen Elsässer an einer Konferenz des Schweizer Sektengründers Ivo Sasek, in der immer wieder der Holocaust geleugnet wurde.
Da auch in Dresden davon auszugehen ist, dass es zu ähnlichen Äußerungen des promovierten Wissenschaftlers kommen wird, appellierte der Vorsitzende der Dresdner Jusos, Stefan Engel, an die Universitätsleitung, „alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Herrn Ganser wieder auszuladen“: „Wenn die TU eine Exzellenzuniversität mit hohem wissenschaftlichen Anspruch sein will, darf sie kruden Verschwörungstheorien in ihren Räumlichkeiten keine Plattform bieten.“
Veröffentlicht am 29. Oktober 2016 um 19:43 Uhr von Redaktion in Freiräume
Ich würde mich freuen wenn ihr Euch den Vortrag von Herrn Ganser anschaut und dann einen kritischen Bericht verfasst.
Ich kann nur hoffen, dass möglichst viele Menschen sich den Vortrag von Herrn Ganser anhören. Im Gegensatz zu Ihnen behauptet er keine Dinge, für die es keine Belege gibt. Er ermuntert die Menschen nur dazu selbst zu denken und kritisch gegenüber den offiziellen Darstellung zu sein.
Die Jusos sind doch die, die Leute bezahlen, die auf Demos dann absichtlich Stress machen sollen und auch machen!
Die AZK hat nur einmal mit einer Referentin daneben gegriffen, aber jeder Referent haftet für sich selbst. Die AZK lässt nur frei sprechen!
Zum Thema Jusos und Demostress siehe hier – echt aufschlusssreich!
http://www.anonymousnews.ru/2016/10/28/thueringen-finanziert-linksradikalen-demo-tourismus-mit-steuergeldern/
Ich kann mich nur anschließend. In all seinen Büchern belegt Hr. Dr. Ganser seine Recherche-Ergebnisse. Schaut Euch den Vortrag doch erst einmal an und fallt nicht auf diejenigen herein, die ihn niederachen, weil sie zu recht kritisiert wurden. Stefan Engels Bild über die zweifelhaften NATO Aktivitäten würden mich zudem auch mal interessieren.
„Demokratie lebt vom Prinzip Öffentlichkeit….
Alle müssen das Recht auf Zugang zu Informationen haben. Über Vorgänge, die das Gemeinwesen oder sie selbst betreffen, müssen Bürgerinnen und Bürger sich kundig machen und ein Urteil bilden können…
Das Recht der freien Meinungsäußerung, Demonstrationsfreiheit, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit werden wir sichern…“
aus dem Grundsatzprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands,
Punkt „Demokratie und Öffentlichkeit“
„Wissenschaft ist frei, sie konstruiert und kritisiert gültige Wahrheiten fortlaufend. Sie hat ihrem Selbstverständnis nach jedoch den Auftrag, die immerwährende Hinterfragung gesellschaftlicher Gewissheiten zu leisten, gesellschaftliche Innovation im weitesten Sinne zu erstreben.
Die Freiheit der Wissenschaft hat Voraussetzungen: Für uns heißt dies, dass die Freiheit der Forschung und Lehre vor staatlicher und wirtschaftlicher Macht gesichert sein muss. Dazu gehören der freie, unbehinderte wissenschaftliche Diskurs, der offene Zugang zu den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung…“
aus dem Grundsatzprogramm der Jusos SACHSEN,
Punkt 3.6.1
„Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten… Eine Zensur findet nicht statt.“
„Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“
aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland,
Artikel 4, Absatz 1
Artikel 5, Absatz 1
Artikel 5, Absatz 3
Mehr muss ich dazu nicht sagen.
@Jörn Brücken und Dirk Lindner: Beiden kann ich nur zustimmen. Gutwillig gesehen zeugen die Behauptungen von Unkenntnis. Böswillig gesehen steck die Absicht dahinter zu verleumden. Gegen Unkenntnis hilft vielleicht der Artikel „Daniele Ganser und die Querfront“ auf Telepolis/heise.de. Ich freue mich, dass „meine“ Uni im Gegensatz zur DDR-Zeit offen ist und Leute wie Herrn Ganser einlädt.
Fällt euch nicht selber auf, dass ihr hier rumsalbadert ohne Ganser inhaltlich zu kritisieren? Ein Wissenschaftler hat die Aufgabe, Thesen aufzustellen und diese zu verifizieren oder zu falsifizieren. Ihr nennt hier seine Thesen und tut so, als ob sie völlig absurd wären. Das ist aber Quatsch, denn Herr Ganser belegt all seine Thesen ausführlich mit Quellen und Recherchen. Wenn ihr ihn kritisieren wollt, müsst ihr euch mit eben diesen beschäftigen und die Fehler darin aufdecken, insofern da welche sind. Der Aufruf wie er hier formuliert ist, grenzt an Rufmord und Hetze, er entbehrt leider jeglicher Sachlichkeit. Ich kann nur jedem/r empfehlen, sich selbst ein Bild von Dr. Ganser zu machen (der die Menschen nämlich auch zum selber denken animiert) anstatt sich von den Jusos die vermeintlich absolute Wahrheit vorgeben zu lassen.
Und wie fühlt man sich als der moralisch Überlegene? Ist das nicht auch eine Art des Faschismus, wenn Menschen die einem nicht in das eigene Weltbild passen derart substanzlos zu diskreditieren?
Was mich aber wütend macht, ist neben dem plumpen Überlegenheitsgefühl die inhaltliche Verzerrung. Da ist ein Wissenschaftler der versucht, Hintergründe der NATO Strategien und der westlichen „Verteidigungswerte“ zu beleuchten. Das macht er im Rahmen seiner Arbeit als Wissenschaftler. Dafür wird er natürlich von den NATO „Generälen“ angegriffen, das ist zu erwarten. Dass er aber ausgerechnet von vermeintlich linksstehenden Gruppierungen kritisiert wird und von dort nicht mal inhaltlich, ist eine Merkwürdigkeit der aktuellen Lage. Hier wirkt perfekt die Propaganda der Wehrkraftzersetzung. Alle die nicht kriegslüsternd alle Machenschaften der NATO als einen gute Sache gegen Böse Menschen oder Diktatoren betrachten, stehen der „Sache“ im Weg und müssen aus der öffentlichen Wahrnehmung beseitigt werden.
Wie perfide und gut das funktioniert, läßt sich auf der Wikipedia Seite (ihr lest ja anscheinend gerne auf Wikipedia) von Ganser begutachten.
Da wird ein schweizer Historiker, der zwar das eine oder andere Buch veröffentlich hat, aber in der grossen Öffentlichkeit kaum bekannt ist, bis in’s letzte Detail, jede Veröffentlichung inkl. aller negativen Stimmen und Meinungen und wem er wo mal die Hände geschüttelt haben könnte, auseinander genommen. Warum?
Bei keinem anderen Historiker oder Journalisten wird sein arbeiten dermassen zerpflückt (ausser bei anderen die kritisch gegen die NATO sind) nicht mal bei Naziwissenschaftler. Klickt man spassehalber auf die Links der Kritiker von Ganser im QP Artikel – in keinem wird die Arbeit bewertet, sie wird einfach aufgezählt.
Es gibt also ein offensichtliche Propgandalust, jeden Gegner oder Beobachter der NATO Dioktrin unschädlich zu machen.
Und ihr macht euch zu einem Teil dieser Propaganda.
Daniele Ganser ist in erster Linie Putinist. Kein Wunder daher, dass unter diesem Beitrag im Kommentarbereich die Putintrolle aufmarschieren und Daniele Ganser verteidigen. Daher gibt es hier auch mehr Kommentare als unter anderem addn.me-Beiträgen. Es bringt auch wenig, auf die Putintrolle einzugehen und auf dieser Ebene mit zu diskutieren. Dies ist ihre Desinformationsstrategie unter dem Motto: Die Hälfte wird schon hängenbleiben. Aber die Wahrheit liegt eben nicht unbedingt in der Mitte.
Was früher die Ketzer waren, sind heute die „Verschwörungstheoretiker“. Menschen, die sich doch tasächlich erdreisten, offizielle Wahrheiten in Frage zu stellen. Damals wie heute sind solche Menschen für die Verkünder der offiziellen Wahrheit natürliche Verrückte. Die Scheiterhaufen hat man zwar abgeschafft aber die heilige Inquisition lebt fort, auch im Gewand der Jusos.
Ganser stellt stets nur Fakten dar die belegt sind.
Nato-Groupies ist das zuviel. Vielleicht sollten diese erst mal recherchieren bevor sie sich blamieren.
Meine Empfehlung: Einige Vorträge von Herrn Ganser ansehen/anhören; dann Meinung bilden. Nur wer mit Scheuklappen herumläuft, kann die beiden Grundthemen von Herrn Ganser nicht erkennen: Frieden und Völkerverständigung.
Putin? eingehen? diskutieren? Desinformation?
Was hat das ganze mit Putin zu tun?
Ich lebe in Mainz, war noch nie in Russland und habe meinen Wehrdienst bei einer NATO Armee ableisten müssen. Da ich also selbst ein Teil seiner Forschung bin, kann ich die Informationen Gansers sehr gut nachvollziehen, bzw. habe diese sogar zum Teil selbst erlebt.
Nur, warum er als „Verschwörungstheoretiker“ verunglimpft wird kann keiner beantworten. Wie kommt man auf so einen Schwachsinn wie „Putinist“? Bist du ein „NATOist“?
Aber glücklicherweise gibt es auch andere: http://rotefahne.eu/2016/11/daniele-ganser-der-technischen-universitaet-dresden/