Proteste gegen Rüstungsindustrie an der TU Dresden
29. April 2013 - 22:25 Uhr - 6 Ergänzungen
Heute Mittag protestierten am Rande der inzwischen schon 23. bonding-Messe erneut etliche Studierende gegen die Präsentation der Bundeswehr auf dem Campus der TU Dresden. Nach einer Kunstaktion, bei der sich Studentinnen und Studenten vor dem Stand der Bundeswehr mit roter Farbe eingefärbt und auf den Boden gelegt hatten, riefen die Messe-Verantwortlichen die Polizei, welche die Gruppe aus dem Zelt hinter dem Hörsaalzentrum nach draußen schaffte und gegen alle Beteiligten einen Platzverweis aussprach. Der Protest richtete sich vor allem gegen den Kriegseinsatz in Afghanistan, bei dem die Bundeswehr schon mehrfach wegen der Tötung von Zivilisten scharf kritisiert worden war. Schon in den vergangenen Jahren war es dabei immer wieder zu Protesten von Initiativen gekommen.
Die Firmenkontaktmesse findet seit mehreren Jahren an elf Hochschulstandorten in ganz Deutschland statt und geht auf eine Initiative von Studierenden zurück. Die in Dresden zu Beginn der 1990er Jahre gestartete Veranstaltung bietet auch in diesem Jahr über zwei Tage insgesamt 170 Unternehmen die Möglichkeit, sich als künftige Arbeitgeber vorzustellen und geeignete Praktikas zu vermitteln. Zusätzlich zum eigentlichen Messeprogramm finden zahlreiche Vorträge und spezielle Informationsveranstaltungen statt. Unterstützt wurde die Messe in diesem Jahr unter anderem durch den niederländisch-britischen Konzern Unilever, dem Umweltschutzgruppen als weltweit größten Palmöl-Verarbeiter seit Jahren Menschenrechtsverstöße und die Zerstörung von Regenwäldern vorwerfen. Erst vor zwei Jahren war das Unternehmen wegen Preisabsprachen von der Europäischen Wettbewerbsbehörde zur Zahlung einer Geldstrafe von mehr als 100 Millionen Euro verurteilt worden.
Die Kampagne ban bonding kritisierte in einem offenen Brief, dass die „Ausbildung von Fachkräften für die Rüstungsindustrie nicht mit den gesellschaftlichen Aufgaben der Universität vereinbart werden“ kann und forderte die Universitätsleitung der beiden größten Dresdner Hochschulen dazu auf, „ihre Unterstützung für die bonding-Firmenkontaktmesse zurück zu ziehen“. Da ihrer Ansicht nach in den vergangenen Jahren „mehr als genug Kritik“ geäußert worden sei, riefen sie zur Verhinderung der Veranstaltung auf. Neben der Bundeswehr war heute auch der Bundesnachrichtendienst mit einem Stand vertreten. Morgen werden darüber hinaus Europas größter Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern EADS und die Diehl Stiftung & Co. KG Studentinnen und Studenten über Perspektiven in ihren Unternehmen informieren. Während Cassidian, die Rüstungssparte von EADS, im vergangenen Jahr noch rund 5,7 Milliarden Euro mit Rüstungsgütern erwirtschaftete, gilt die Diehl Stiftung & Co. KG zu Deutschlands führenden Minenproduzenten.
Bundespolizei in Saudi-Arabien: Von EADS bezahlt:
Veröffentlicht am 29. April 2013 um 22:25 Uhr von Redaktion in Freiräume
Das ist ein grundsätzliches Problem im Kapitalismus. Eigentlich haben fast alle Dreck am Stecken. Wo fängt man an, wo hört man auf? Ich habe da keine allgemeingültige Antwort…
Schaut sich der Soldat da tatsächlich Personalausweise an? Dürfen die denn das einfach so?
„Dürfen die denn das einfach so?“
Haben Verbrecher jemals danach gefragt, ob sie etwas dürfen?
H.
„Sprache die für dich dichtet und denkt.“ (Friedrich Schiller)
Es war kein geringerer als der Dresdner Professor Viktor Klemperer, der in seinem epochalen Buche „LTI – Die Sprache des Dritten Reiches“ (lingua tertii imperii) Schillers Erkenntnis den Weg aus dem Literarischen ins Politische ebnete.
Da liest man nun hier:
„Während Cassidian, die Rüstungssparte von EADS, im vergangenen Jahr noch rund 5,7 Milliarden Euro mit Rüstungsgütern erwirtschaftete, gilt die Diehl Stiftung & Co. KG zu Deutschlands führenden Minenproduzenten.“
„ERWIRTSCHAFTETE“???
Es ist das Wesen der Rüstungsindustrie, daß sie ihre schmutzigen „Gewinne“ NICHT ehrlich „erwirtschaftet“ wie der Bäcker, oder der Friseur, sondern zum allergrößten Teil den Steuerzahlern dieser Welt
mittels mißbrauchter und manipulierter Staatsgewalt abpreßt!
Da werden Intrigen angezettelt, Konflikte geschürt (schenke dem Staate A ein paar Waffen – und schon müssen dessen Anrainerstaaten B bis Z ebensolche Waffen KAUFEN, um nicht ins Hintertreffen zu geraten …) und der Steuerzahler kann sich per Steuerpflicht nicht gegen die Verschwendung seiner Gelder wehren.
Und das nennt linker Journalismus „erwirtschaftet“??
Ich nenne das „ergaunert“.
Mein Vorschlag: Mal wieder Klemperer lesen.
Und auch Schiller – sollte dieser überhaupt noch bekannt sein …
Hella
ich fands gut das die bw an der dresdner bonding war…. dir haben doch gute jobs, glaube ich werd mich da mal bewerben.