Feminismus

Gedenkveranstaltung für getötete kurdische Frauen in Dresden

16. Juli 2020 - 11:08 Uhr

Am 04.07.2020 fand in Dresden auf dem Jorge-Gomondai-Platz eine Gedenkkundgebung für die drei Frauen Hebûn Mele Xelîl, Amine Weysî und Zehra Berkel statt, welche am 23. Juni unweit der nordsyrischen Stadt Kobanê von einer türkischen Kampfdrohne gezielt getötet wurden. Die drei Frauen waren Teil der Frauenrevolution in Kurdistan und Aktivistinnen des Frauendachverbands Kongreya Star. An der Kundgebung nahmen rund 50 Aktivist:innen teil.

Die Kundgebung wurde durch den Dresdner Ableger von „Women Defend Rojava“ zusammen mit dem UTA Frauenrat Dresden organisiert. Parallel fanden bundesweit verschiedene Protestaktionen gegen die wiederholten Angriffe des deutschen NATO-Partners auf Kurdistan statt. An der Veranstaltung in Dresden beteiligten sich rund 50 Aktivist:innen, welche zum Teil von der zuvor stattfindenden Aktion am Neumarkt „Keine Kohle für die Kohle – Menschen statt Profite“ mit einer Spontandemonstration gemeinsam zur Gedenkveranstaltung gekommen waren. 

Vor Ort wurden Redebeiträge der Gruppe e*vibes, Women Defend Rojava Dresden, dem UTA Frauenrat und der Rosa Antifa Wien verlesen. Es wurden unter anderem Feminizide, die türkischen Angriffe auf Kurdistan und die Angriffe auf linke Aktivist:innen und Projekte in Wien seitens türkischer Nationalisten Ende Juni thematisiert und angeprangert. An den ausgestellten Fotografien und Lebensläufen der drei ermordeten kurdischen Aktivistinnen wurden am Ende der Kundgebung Blumen und Kerzen niedergelegt.

Seit Mitte Juni greift die türkische Armee unter dem Motto „Adlerklaue“ ezidische und kurdische Gebiete wie beispielsweise die Kandil-Berge im Norden des Irak an. Ein weiterer Angriff auf die Freiheitsbewegung und im speziellen auf die Selbstorganisierung der Frauen in Kurdistan war der türkische Drohnenangriff auf Hebûn Mele Xelîl, Amine Weysî und Zehra Berkel. „Sie starben, weil sie politische Gegner:innen der Türkei waren und sie starben, weil sie Frauen waren. Weil sie ihr Leben dem Kampf gegen das Patriarchat gewidmet haben. So wie es auch die Konga Star Koordination fordert, werden wir klare Position gegen diese Angriffe beziehen und unsere Solidarität mit dem Widerstand der kurdischen Frauen zu zeigen.“, so Mira von „Women Defend Rojava Dresden“ zu den Angriffen.

Dieses Jahr jährt sich zum 8. Mal der Beginn der Revolution in Rojava. Unter anderem haben „Women Defend Rojava“, „RiseUp4Rojava“ , die „Internationalistische Kommune“ sowie „Make Rojava Green Again“ zu globalen Aktionstagen am 18. und 19. Juli aufgerufen. „Wir wollen auch an diesem Tag verschiedene Kämpfe miteinander verbinden und gemeinsam gegen Kolonialismus, Faschismus, Patriarchat und Femizide, Umweltzerstörung und allen Formen der Unterdrückung auf die Straße gehen.“ berichtete Mira. Es wird unter anderem Demonstrationen in Berlin, Leipzig, Bielefeld, Lüneburg und im Hambacher Forst geben. Die Dresdner „Women Defend Rojava“ Gruppe mobilisiert zu der Demonstration nach Leipzig, welche Sonntag den 19.07.2020 am Willy-Brandt-Platz starten wird und hat eine gemeinsame Zuganreise 14 Uhr am Bahnhof Dresden Neustadt organisiert. 

Bildquelle: Protestfotografie Dresden


Veröffentlicht am 16. Juli 2020 um 11:08 Uhr von Redaktion in Feminismus

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