Alle Artikel im Ressort: Antifa

Antifa

Queer in Ostdeutschland? – Warum wir eine queere Antifa dringender brauchen denn je

19. November 2021 - 11:50 Uhr

Kommentar/Debattenbeitrag von Hélène Distel – unterstützt von Jaša Grünewald

Die einleitende Idee des Queerlemmas übernehme ich aus dem femtalk, einer talkshow die letztes Jahr im Kontext des Jubiläums des Gerede e.V. Dresden stattfand. Angelehnt an die Trilemma-Theorie der Wissenschaftlerin Mai-Anh Boger wurde hier das Queerlemma beschrieben, dass sich im Dreieck Queer-Antifa-Dresden ergibt: In jedem Winkel eines Dreiecks steht je einer der Begriffe Queer, Antifa und Dresden. Miteinander vereinbar sind die Begriffe nur über die verbindende Gerade des Dreiecks. Jeweils einer der Begriffe wird demnach automatisch aussgeschlossen. Soweit die Theorie. In der Praxis bedeutet das, dass ich, wenn ich Queer bin und in Dresden lebe nur schwerlich eine Antifagruppe finden werde die sich Queerness als Tagespolitik und Haltung verschrieben hat. Wenn ich in Dresden lebe und in einer expliziten Antifagruppe aktiv bin, bin ich wahrscheinlich nicht Queer (oder lebe das eher nicht in der Gruppe aus). Wenn ich Queer bin und in einer Antifagruppe arbeite in der ich meine Interessen und meine Identität voll ausleben kann, passiert das wahrscheinlich nicht in Dresden. Diese Theorie ist mit absicht so (totalitär) zugespitzt und Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Und dennoch schienen queere Antifaschist:innen in Dresden bis vor kurzem eher eine selten auftretende Spezies zu sein. Dass diese Spezies jedoch gar nicht so selten ist, hat die Queer Pride Dresden gezeigt!

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Antifa

Zwickau im Herbst – Demonstration und Aktionen anlässlich der Selbstenttarnung des NSU

11. November 2021 - 18:34 Uhr

Am vergangenen Samstag zogen mehrere hundert Menschen durch die rund 90.000 Einwohner:innen zählende Kleinstadt Zwickau. Anlässlich des 10. Jahrestages der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gedachten die Demonstrant:innen den Opfern der rassistischen Mordserie und kritisierten die mangelnde Aufarbeitung und Verstrickungen der Sicherheitsbehörden. In Zwickau lebte das NSU-Kerntrio von 2000 unbehelligt bis zu einem gescheiterten Banküberfall in Eisenach im Jahr 2011. In diesem Zeitraum ermordete die Gruppe mindestens neun Personen aus rassistischen Motiven und eine Polizistin. Am Rande der Demonstration wurde eine größere Gruppe von Nazis durch die Polizei festgesetzt.

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Antifademonstration in Dresden angekündigt

1. November 2021 - 11:45 Uhr

Für den 4. November 2021, einen Tag vor dem Jahrestag der Inhaftierung der Leipzigerin Lina E. am 5. November 2020, kündigt das Solidaritätsbündnis Antifa Ost eine Demonstration in Dresden an. Gegen Lina E. und drei weitere Beschuldigte läuft derzeit ein Prozess am Oberlandesgericht Dresden (OLG) wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Demonstration fällt auch auf einen weiteren Jahrestag im antifaschistischen Kalender: Die Selbstenttarnung der jahrelang ungestört mordenden rechten Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) im Jahr 2011.

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Antifa | Feminismus

Dresden: Familie – aber Reaktionär und ohne Frauen

26. Oktober 2021 - 19:16 Uhr - Eine Ergänzung

Am vergangenen Wochenende fanden sich auf Einladung der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag mehrere Dutzend Abgeordnete anderer europäischer rechter Parteien im Schloss Albrechtsberg in Dresden ein. Sie nahmen dort an der ersten AfD-Familienkonferenz teil. Am Ende der Veranstaltung stand eine gemeinsame Erklärung, die sich gegen „Identitätspolitik“ und „Schwangerschaftsabbrüche“ richtete.

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30 Jahre Pogrom von Hoyerswerda

22. September 2021 - 16:23 Uhr

In den Tagen vom 17. bis 23. September 2021 jährte sich das Pogrom von Hoyerswerda zum 30. Mal. Im Jahr 1991 hatten bis zu 500 Neonazis und Rassist:innen zunächst ein Heim für Vertragsarbeiter:innen der DDR und später eine Unterbringung Asylsuchender angegriffen. Den 30. Jahrestag des Pogroms begingen zivilgesellschaftliche Initiativen und die Stadt Hoyerswerda mit verschiedenen Gedenkveranstaltungen unter dem Motto „Hoyerswerda 1991 – Erinnerungen – Einsichten – Perspektiven“.

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Urteil zum Messerangriff: Bagatellisierung rechter Gewalt

28. August 2021 - 17:54 Uhr - Eine Ergänzung

Ein Kommentar des Antifa Recherche Teams Dresden

Das Landgericht Dresden hat den 17-jährigen Florian R. wegen versuchten Mordes zu einer Jugendhaftstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt. Am 30. August 2020 hatte der damals 16-Jährige zwei Personen auf einer Technoparty in der Dresdner Heide schwer verletzt. Ein rechtes Tatmotiv will das Gericht jedoch nicht erkennen können – stattdessen bagatellisiert es die Tat.

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Antifa

12 Jahre polizeiliche Ermittlungen gegen Antifaschismus in Sachsen

27. August 2021 - 16:58 Uhr

Dies ist der zweite Teil unserer Beschäftigung mit der Repression gegen Antifaschist:innen in Sachsen. In Teil I widmeten wir uns dem anstehenden Gerichtsprozess am Oberlandesgericht in Dresden.

Die Anklage gegen vier Antifaschist:innen vor dem Dresdner Oberlandesgericht (OLG) ist seit langem der erste Prozess, welcher aus Ermittlungen nach § 129 gegen antifaschistische Strukturen resultiert. Seit 2009 sind zahlreiche Ermittlungen gegen vermeintliche kriminelle Vereinigungen in der antifaschistischen Bewegung gescheitert und führten zu einer Reihe nie aufgearbeiteter Skandale. Die Generalstaatsanwaltschaft und das ermittelnde Landeskriminalamt Sachsen (LKA) standen dabei mehrfach in der Kritik, weil sie ihre Befugnisse zu weit ausgelegt und massive Grundrechtseingriffe begangen hatten.

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Antifaschismus vor Gericht

23. August 2021 - 17:39 Uhr

Dies ist der erste von zwei Artikeln, in denen wir uns mit der Repression gegen Antifaschist:innen in Sachsen beschäftigen möchten. Im ersten Teil steht ein aktuelles Verfahren nach §129 im Fokus, während der zweite Teil einen weiteren Blickwinkel auf die Geschichte der Kriminalisierung von Antifaschist:innen in Sachsen wirft. 

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„Free Lina“-Demonstration in Dresden

10. Juli 2021 - 13:30 Uhr

Für Samstag den 3. Juli 2021 hatte das Antifaschistische Kollektiv Dresden (AKD) zu einer Solidaritätsdemonstration für inhaftierte und von Repression betroffene Anitfaschist:innen aufgerufen. Die Gruppe kritisiert in ihrem Aufruf die Inhaftierung der Leipzigerin Lina E., die eine von mehreren Beschuldigten in einem Verfahren gegen eine kriminelle Vereinigung nach § 129 StGB ist. Nach monatelangen Ermittlungen wurde die 26-Jährige am 5. November 2020 vorläufig festgenommen und mit einem Hubschrauber medienwirksam zum Bundesgerichtshof (BGH) geflogen. Sie sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

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„Wir haben einen großen Schmerz“ – Kundgebung in Gedenken an Stanislav Tomáš in Dresden

7. Juli 2021 - 12:07 Uhr - Eine Ergänzung

Am Montag versammelten sich rund 50 Aktivist:innen vor dem tschechischen Generalkonsulat in der Dresdner Neustadt. Anlass war der drei Wochen zurückliegende Tod des Rom Stanislav Tomáš in Teplice. Tomáš verstarb am 19. Juni, nachdem ein Polizist mehrere minutenlang auf seinem Hals kniete. Passant:innen filmten die Situation und verbreiteten die Szene in den sozialen Medien. Zu der Kundgebung in Dresden hatte der Verein romano sumnal e.V. aufgerufen, welcher zusammen mit anderen Organisationen eine Aufarbeitung der Geschehnisse fordert.

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