Protest gegen Abschottungspolitik: Fähren statt Frontex
21. Mai 2016 - 20:23 Uhr - Eine Ergänzung
Mit der temporären Kaperung einer städtischen Elbfähre hat heute Mittag die Undogmatische Radikale Antifa (URA) den Regelbetrieb der städtischen Elbfähre zwischen der Neustadt und der Johannstadt für kurze Zeit gestört. Bei der Aktion im Rahmen der diesjährigen „Anti-Frontex-Days“ sollte mit Transparenten und Pyrotechnik ein Zeichen gegen die Folgen der europäischen Abschottungspolitik gesetzt werden.
Mit ihrer Aktion forderten sie nicht nur die Abschaffung der privaten Grenzsicherungsagentur „Frontex“, sondern setzten sich gleichzeitig auch für sichere und legale Fluchtrouten ein. Ein Sprecher der Gruppe erklärte dazu: „Wir fordern, dass Ressourcen, welche zur Sicherung der europäischen Außengrenzen, an denen tagtäglich Menschen sterben, eingesetzt werden, um sichere und legale Fluchtwege zu schaffen. Fähren statt Frontex!“
Während in Europa die Grenzen schon seit mehreren Monaten geschlossen wurden, starben in diesem Jahr an den Außengrenzen hunderte Menschen. Eines der größten Unglücke ereignete sich im April im Mittelmeer, als ein Schiff mit mehreren hundert Menschen sank. Lediglich 41 Menschen konnten bei der anschließenden Such nach Überlebenden gerettet werden. Bis 13. Mai waren nach Angaben des UNHCR in diesem Jahr 187.920 Menschen auf dem Seeweg nach Europa gekommen.
Veröffentlicht am 21. Mai 2016 um 20:23 Uhr von Redaktion in Antifa