Antifa

Polizeiangriffe auf Antifa-Intervention in Heidenau

25. August 2015 - 12:48 Uhr - 2 Ergänzungen

Abgesehen von der Festnahme eines 29-Jährigen, der zuvor eine Flasche auf die in Heidenau vor dem ehemaligen Baumarkt als Unterstützung versammelten Menschen geworfen hatte, blieb es am Sonntag verhältnismäßig ruhig. Für Aufregung sorgte lediglich eine Spontandemonstration von zugereisten Antifaschistinnen und Antifaschisten, welche nach einem Angriff auf mehrere dem rechten Spektrum zugeordnete Personen durch Einsatzkräfte mit Knüppeln und Pfefferspray attackiert wurden. Wenige Stunden zuvor hatte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) nach den zweitägigen rassistischen Ausschreitungen die Einrichtung eines „erweiterten Kontrollbereichs“ angekündigt, welcher es der Polizei erlaubt, ohne Anlass Personen zu kontrollieren, Personalien festzustellen und Platzverweise auszusprechen. Die noch einmal auf 250 Einsatzkräfte aufgestockte Polizei sprach noch in den ersten Stunden rund 150 Platzverweise aus.

Als in den Abendstunden rund 250 mit dem Zug aus Dresden angereiste Menschen lautstark die Unterkunft an der S172 erreichten und dort einen spontanen Aufzug in Heidenau anmeldeten (Fotos 1 | 2), folgte darauf wenig später ein brutaler Polizeieinsatz (Video). Als auf dem Rückweg aus den Reihen der antirassistischen Demonstration heraus drei vor einer Tankstelle stehende Personen angegriffen wurden, drängte die Polizei die Angreifer ab und attackierte die Demonstration mit Knüppeln und Pfefferspray. Dabei wurden mehrere Personen zum Teil schwer verletzt. Mehrfach konnte beobachtet werden, wie bereits am Boden liegende Personen geschlagen und getreten wurden. Erst nach einigen Minuten beruhigte sich die Lage wieder etwas und die Polizei begleitete die Gruppe ohne weitere Vorkommnisse zurück zum Heidenauer S-Bahnhof, wo sie gegen 23 Uhr wieder mit dem Zug abreisten.

Der Abend zeigte dann recht deutlich, welche Prioritäten die Polizei in Sachsen setzt. Während in den ersten beiden Nächten nur wenige Polizeikräfte vor Ort waren, um das rechte Treiben in der nur wenige Kilometer von Dresden entfernten Stadt zu beenden, folgten am Sonntag Polizeiübergriffe auf diejenigen Menschen, die sich entschlossen zeigen wollten, den auch an diesem Tag präsenten Nazis wenigstens für einige Stunden Einhalt zu gebieten. Neben körperlichen Angriffen fielen einige der an diesem Abend eingesetzten Beamten auch mit rechten Sprüchen gegenüber linken Gegendemonstratinnen und Gegendemonstranten auf. Bereits auf dem Weg vom Bahnhof zur Unterkunft hatte die Polizei einen Wasserwerfer in Stellung gebracht und den Aufzug nach Böllerwürfen mit Pfefferspray angegriffen.

Beitrag von Radio FSK: Viele Verletzte nach Polizei- und Nazi Angriff auf die Anti Demonstration in Heidenau


Veröffentlicht am 25. August 2015 um 12:48 Uhr von Redaktion in Antifa

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