Nur wenig Resonanz auf wahlkritische Demonstration
25. September 2013 - 12:55 Uhr - Eine Ergänzung
Am Vorabend der Bundestagswahl waren in Dresden etwa 100 Menschen einem im Vorfeld scharf kritisierten Aufruf der „Undogmatischen Radikalen Antifa“ (URA) gefolgt und waren begleitet von einem riesigen Polizeiaufgebot vom Hauptbahnhof über die Ausländerbehörde auf der Theaterstraße, vorbei am Sächsischen Landtag und der Frauenkirche wieder zurück zum Hauptbahnhof gezogen. An insgesamt drei Kundgebungsorten wurden mehrere Redebeiträge verlesen, die einen Bezug zum Motto der Demonstration: „Wahllos glücklich? Let’s choose revolution!“ herstellen sollten.
Nachdem die Demonstration mit über einer Stunde Verspätung losgehen konnte, zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die zu diesem Zeitpunkt sehr belebte Prager Straße weiter in Richtung Postplatz. Obwohl sich das Motto der Veranstaltung sowie die verteilten Flugblätter vor allem kritisch mit der am darauffolgenden Tag stattgefundenen Wahl zum Deutschen Bundestag auseinandersetzten, richteten sich die Sprechchöre und gezeigten Transparente weniger gegen die Wahl und ihre Begleitumstände, als vielmehr gegen Rassismus und Deutschland.
Dieses auch an anderer Stelle kritisierte offenbar fehlende Gesamtkonzept und ein für diesen Anlass unverhältnismäßig großes Polizeiaufgebot sorgten an diesem Tag dafür, dass das eigentliche Thema und der Anlass der Demonstration nur von wenigen Menschen verstanden worden sein dürfte. Während noch wenige Tage zuvor fast dreihundert Menschen kurzfristig für Proteste gegen eine Wahlkampfkundgebung der NPD mobilisiert werden konnten, schafften es die Veranstalterinnen und Veranstalter am frühen Samstagabend nicht, mehr Menschen für eine sicherlich notwendige Kritik an den bestehenden Verhältnissen auf die Straße zu bringen.
Veröffentlicht am 25. September 2013 um 12:55 Uhr von Redaktion in Antifa
gähn … lasst euch mal was neues einfallen.