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Internationaler Frauentag
8. März 2017 - 02:24 Uhr
Der 8. März entstand vor mehr als 100 Jahren im Kampf um die Gleichberechtigung und das Recht für Frauen, wählen zu gehen. Angesichts eines derzeit kaum zu übersehenden Rechtsrucks und einem damit verbundenen Rollback rufen feministische Gruppen für kommenden Samstag in Leipzig zu einem feministischer Kampftag unter dem Motto: „Auf die Straße, Grrrl-Gangs bilden!“ auf. Jene, „die besonders lautstark die ‚eigenen‘ Frauen und die Ehre der Nation vor dem Sexismus vermeintlich fremder Kulturen schützen wollen“, seien selbst die größten Verteidiger des Patriarchats, heißt es im Aufruf. In der öffentlichen Debatte wird vor allem bei rechten Bewegungen deutlich, dass „jenseits der heterosexuellen Verbindung von Mann und Frau kein Platz ist“. Aus diesem Grund gelte es nicht nur, „dieses regressive Frauenbild abzuwehren, sondern Rechte für LGBT*IQ zu erstreiten und zu verteidigen“.
Zur Unterstützung der Aktionen am 11. März wird es im Rahmen des Offenen Antifa Plenums im AZ Conni die Möglichkeit geben, gemeinsam Transpis und Schilder zu basteln. Als Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise ist am Samstag um 11 Uhr der Neustädter Bahnhof vorgesehen. Aus gegebenen Anlass finden in Dresden dazu heute außerdem zwei interessante Veranstaltungen statt. Während es an der TU Dresden in einem um 18.30 Uhr beginnenden Vortrag von Karin Stögner vor allem um eine theoretische Einordnung des Antifeminismus zwischen Geschlecht und Nation gehen wird, wird ab 20.30 Uhr eine in Zwickau lebende Aktivistin im AZ Conni von ihrer Fluchtgeschichte und der damit verbundenen rassistischen und geschlechtsspezifischen Diskriminierung berichten.
Dass diese Kämpfe weltweit stattfinden, zeigt eine Beispiel vom 10. Oktober letzten Jahres in Argentinien, wo im Anschluss an eine Frauenkonferenz in Rosario eine Demonstration von mehreren zehntausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Lateinamerika stattfand. Die Forderungen waren unter anderem eine Legalisierung von Abtreibungen und ein Stopp der „Feminizide“, der Morde an Frauen. Nachdem es vor der Kathedrale Nuestra Señora del Rosario zu Auseinandersetzungen kam, löste die Polizei die Demonstration mit Gummigeschossen und Tränengas gewaltsam auf. Die Reaktionen der argentinischen Medien und der Zivilgesellschaft im Nachgang zeichneten ein erschreckendes Bild, als weniger über die Forderungen, sondern vielmehr über die „beschmierten Wände“ und Verkehrsstaus berichtet wurde.
Video von den Protesten:
Veröffentlicht am 8. März 2017 um 02:24 Uhr von Redaktion in Antifa, Freiräume, Kultur, Soziales