Statement des Ortskomitees von Women Defend Rojava Dresden zu den Veröffentlichungen vom 8. Januar 2021
15. Januar 2021 - 20:06 Uhr - 2 Ergänzungen
Wir, das Ortskomitee von Women Defend Rojava (WDR) in Dresden, haben die veröffentlichten Statements zur Kenntnis genommen.
Bis zu der Veröffentlichung am 8.1.2021 auf indymedia und addn.me war uns keines der zwei veröffentlichten Statements der „Dresden Ischen“ bekannt. Wir waren nicht die genannten Kontaktpersonen für eine weitere Auseinandersetzung. Wenn die Aufarbeitung der Geschehnisse gefordert und dabei unser Gruppennamen genannt wird, wendet euch direkt an uns und nicht an die öffentliche Presse.
Wir weisen darauf hin, dass in keinem Statement das Verhalten der Organisationscrew des Workshop-Wochenendes und der beschuldigten Personen thematisiert wird. Wir fordern eine Reflektion dieser Tatsache und dass die entsprechenden Personen Verantwortung übernehmen.
Wir werden nicht auf die Beschuldigungen eingehen. Aus eigener Erfahrung im Umgang mit der Thematik wissen wir, dass eine konstruktive, feministische Diskussion und Klärung nicht über öffentliche Texte möglich ist, sondern nur über eine lösungsorientierte, vertrauensbasierte und persönliche Auseinandersetzung. Zu dieser sind wir stets bereit, aber nicht, wenn sie uns durch öffentlichen Druck aufgezwungen wird.
Unserer Ansicht nach hat die interne Auseinandersetzung zwischen FLINT*Personen zu einem solchen Thema nichts in öffentlich zugänglichen und anonym kommentierbaren Medien zu suchen. Wir kämpfen für einen besseren und empowernden Umgang miteinander. Lasst uns dies nicht von männlichen Meinungen und Anschuldigungen abhängig machen, sondern die Diskussion untereinander führen, um es das nächste Mal besser zu machen!
Wir sind Teil einer autonomen, internationalen Frauenbewegung, die sich kontinuierlich mit Gewalt und Widerstand auseinandersetzt und sich zusammengefunden hat, um Solidarität, Vetrauen und Selbstbestimmung unter FLINT*Personen zu stärken. Wir trauern aufgrund der Tatsache, dass ein solcher Vorfall uns spaltet.
An dieser Stelle fordern wir addn.me auf, in Zukunft besser zu recherchieren und sich nicht über die Wünsche von Betroffenen hinwegzusetzen. Der Text, der an dem besagten Workshop-Wochenende verlesen wurde, war bis jetzt nicht öffentlich und online, sondern wurde erst von den Einzelpersonen „Dresden Ischen“ auf indymedia und durch addn.me veröffentlicht.
Wir stehen an der Seite unserer Freundinnen und Genossinnen im Kampf um ihre Selbstbestimmung. Wir betonen unsere Solidarität mit allen Betroffenen von patriarchaler Gewalt und Sexismus. Wir kämpfen einen gemeinsamen Kampf! Dafür organisieren wir uns autonom und international.
Bijî şoreşa jinan!
Ortskomitee Women Defend Rojava Dresden
Kontakt: dresdenwomendefendrojava@riseup.net
Veröffentlicht am 15. Januar 2021 um 20:06 Uhr von Redaktion in News
Mit diesem Statement wird tatsächlich nichts gesagt. Versucht‘s bitte nochmal. Und nehmt gerne den Beitrag auf den ihr euch meint zu beziehen nicht nur zur Kenntnis, sondern lest ihn gerne auch.
Auch wenn aufgrund der veröffentlichten Statements mal wieder Druck auf von Sexismus betroffene Menschen ausgeübt wurde anstatt diese zu unterstützen, ist es gut eure Stimme zu hören!
Gemeint sind einige, aber betroffen sind wir alle – von solch einem Diskurs…
…der die mangelnde Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt, wenn nach wie vor einseitig berichtet wird ohne sich an betroffene Personen zu wenden.
…wenn scheinbar falsch verstandene Konzepte in den Raum gestellt werden, wie community accountability und transformative justice, die unter anderem bedeuten würden, dass sich Menschen mit den ihnen gemachten Vorwürfen auseinandersetzen und auch das Umfeld bei der Reflexion kritisch unterstützt.
…der genau dazu führt, dass von Gewalt betroffene Personen keinen anderen Weg sehen als über Aushänge Ausschlüsse zu fordern. Wenn den Menschen vorher zugehört worden wäre und eine tatsächliche Verantwortungsübernahme stattgefunden hätte für das sexistische Verhalten, wäre so etwas vermutlich gar nicht nötig gewesen.
…der mal wieder auf dem Rücken der betroffenen ausgetragen wird – ich wünsche euch viel Kraft und schicke euch solidarische Grüße. Lasst uns gemeinsam für einen emanzipatorischen Umgang mit (sexualisierter) Gewalt kämpfen und eine bessere Konfliktkultur dafür schaffen!