Nazis

Rassistischer Vorfall am Hauptbahnhof

6. Juli 2020 - 17:00 Uhr

Zu einem rassistisch motivierten Vorfall kam es nach Angaben der Bundespolizei bereits am vergangenen Wochenende vor dem Dresdner Hauptbahnhof. Dabei soll eine Frau rassistisch beleidigt worden sein. Der 32jährige alkoholisierte Täter hatte eine Streife der Bundespolizei an einer Straßenbahnhaltestelle vor dem Bahnhofsgebäude angesprochen, um eine Anzeige aufzugeben. Als der Mann wenig später in Begleitung seiner Freundin in der Wache erschien und angab, geschlagen und beleidigt worden zu sein, begann er, auch die anwesenden Beamt:innen zu beleidigen. Kurz darauf betrat eine Frau die Räume und teilte mit, durch den 32 Jahre alten Mann zuvor beleidigt worden zu sein. Da sich dessen Angaben vor Ort nicht bestätigten, muss er sich nun selbst wegen Beleidigung verantworten. Die Bundespolizei prüft zudem, ob sich der Mann wegen des Vortäuschens von Straftaten bzw. falschen Verdächtigungen strafbar gemacht haben könnte.

Während die Bundespolizei zum erkennbar rassistischen Hintergrund der Tat in ihrer Pressemitteilung keine Angaben machen wollte, zeigt sich an der Beschreibung der jungen Frau als „türkischstämmig“, dass Rassismus dennoch eine Rolle zu spielen scheint. Da es sich bei der Frau um eine Polizeischülerin gehandelt haben soll, ist davon auszugehen, dass die Frau zumindest in Kürze die deutsche Staatsangehörigkeit erlangen wird, schließlich ist diese eine Grundvoraussetzung für eine Beamtenverhältnis bei der deutschen Polizei. Angesichts der als Ergebnis aus dem Mord an George Floyd auch hierzulande derzeit geführten Debatte über Rassismus bei der deutschen Polizei, zeigt die Pressemitteilung über offensichtlich rassistisch motivierte Beleidigungen, wie wenig das Thema bei der Bundespolizei präsent zu sein scheint, was angesichts von bundesweit praktiziertem rechtswidrigem Racial Profiling gerade bei der Bundespolizei keine Überraschung sein dürfte.


Veröffentlicht am 6. Juli 2020 um 17:00 Uhr von Redaktion in Nazis

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