Nazis

Wenig Resonanz bei rechten Veranstaltungen

17. März 2016 - 13:55 Uhr

Nur wenig Resonanz bekam die NPD am Mittwochabend für ihre erste Kundgebung im beschaulichen Moritzburg. Den rund 70 Anhängerinnen und Anhängern der NPD, die sich in der Nähe zu einer Asylunterkunft versammelt hatten, standen knapp 300 Menschen gegenüber, die nach einer Kirchenandacht mit einer Lichterkette gegen die Kundgebung auf dem Käthe-Kollwitz-Platz protestiert hatten. Für eine Überraschung sorgte die rechtspopulistische Alternative für Deutschland. In den Tagen zuvor hatte sich die Landtagsabgeordnete Kirsten Muster (AfD) nicht nur gegen die NPD-Kundgebung ausgesprochen und vor einer Teilnahme gewarnt, sondern sich am frühen Abend gemeinsam mit Sachsens stellvertretenden Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD) mit in die Lichterkette eingereiht. Aufgerufen zum stillen Protest hatte das Evangelisch-Lutherische Diakonenhaus zusammen mit der Initiative Vielfalt für Moritzburg.

Video aus Meißen:

Anders als noch im vergangenen Jahr, als im benachbarten Meißen zeitweise mehrere hundert Menschen gegen Politik, Linke und den Islam auf die Straße gingen, konnte die rechte „Initiative Heimatschutz“ anlässlich ihres einjährigen Jubiläums trotz einer eigens für den besonderen Tag vorbereiteten Gulaschkanone und der Anwesenheit von Alexander Kurth (Die Rechte) sowie Ex-LEGIDA-Chef Silvio Rösler lediglich 120 Menschen auf die Straße bringen. Vom Marktplatz aus zog die Demonstration nach einer Auftaktkundgebung nahezu ohne Polizeibegleitung durch die Straßen der Altstadt. Auch in Meißen kam es dabei auf dem Heinrichsplatz zu lautstarken Gegenprotesten von etwa 70 Menschen. Etwa zur gleichen Zeit hatten sich im Dresdner Stadtteil Laubegast rund 60 Menschen versammelt, um gegen die in den nächsten Wochen geplante Unterbringung von Asylsuchenden in einem ehemaligen Hotels zu protestieren. Anders als bei ähnlichen Veranstaltungen in der Vergangenheit war die Demonstration entlang der Österreicher Straße im Vorfeld angemeldet worden.


Veröffentlicht am 17. März 2016 um 13:55 Uhr von Redaktion in Nazis

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