Kurze Auswertung der Antifa-Demo in Freiberg
21. Juni 2009 - 21:51 Uhr
Ein Beitrag von der Antifa RGB
Am Samstag, den 20. Juni 2009 um 13:00 Uhr, versammelten sich ca. 200 Antifaschisten_innen in Freiberg. Sie folgen den Aufruf zur antifaschistischen Demonstration und Partykundgebung, welche unter dem Motto “progress in mind[s]” von der antifaschistischen Gruppe Freiberg organisiert wurde. Die Aktion begann leider mit einer Stunde Verspätung.
Kurz und auswertend kann man sagen, dass die Demonstration und die Kundgebung ein Erfolg war und dass sich Bürger für das Infomaterial, welches verteilt wurde, interessierten. Desweiteren wurden beim Flyer verteilen 2 Antifaschisten_innen in Gewahrsam genommen. Doch nach einer Aufforderung der Demonstranten, wurden die Ingewahrsam-Genommenen wieder freigelassen.
Mit der Demonstration und der Kundgebung konnten wir auf die Missstände in Freiberg, in Sachsen und auch in der gesamten Gesellschaft aufmerksam machen, welche unter Anderen in dem Aufruf der AGF beschreiben sind.
Beispielsweise dieser Teil des Aufrufes:
Im Zuge des Schlossplatzumbaus wird das „Waffen Army Shoes“ von dort verschwinden und Schneider sich nach einem neuen Standort umsehen müssen. Unsere Forderung ist einfach: keinen (neuen) Raum für das Geschäft und seine menschenverachtende Propaganda. Nazis und ihr Lifestyle müssen als Problem wahrgenommen werden – nicht wegen des Imageschadens, sondern aufgrund der Inhalte, die er verbreitet.progress in mind[s]
Allerdings sind auch Naziläden nur Symptome falscher gesellschaftlicher Verhältnisse. Die stillschweigende Akzeptanz der Mehrheitsgesellschaft und deren Alltagsrassismus, deren Fetischdenken und deren Verwertungslogik sind der Nährboden, auf dem auch in Freiberg Nazis marschieren können, auf dem Menschen bedroht und zusammengeschlagen und Asylsuchende abgeschoben werden. Ohne Kritik am Normalbetrieb können wir das Problem menschenverachtender Naziideologien nicht erfassen.
Das Glücksversprechen einer freien Gesellschaft hingegen, kann nur jenseits kapitalistischer Verwertung erfüllt werden. Dabei geht es uns letztendlich um eine solidarische Welt, die frei ist von Rassismus und Antisemitismus, frei von Sexismus und anderer Diskriminierung jeder Art, frei von Zwang und Autorität und die es jedem und jeder Einzelnen ermöglicht, aus Zwangskollektiven jeglicher Art auszubrechen, um ohne Angst verschieden sein zu können.
[…usw…]
Doch letztendlich kann man die Demo und die Kundgebung als sehr gelungen betrachten, da diese auch super organisiert wurden. Auch für die Verpflegung wurde mit veganen Hamburgern gesorgt.
Leider sind hier in unserer Region immer noch zu wenig Menschen bereit auf solche Demonstrationen und Kundgebungen zu erscheinen. Daher möchten wir Jugendliche und auch Erwachsenen dazu motivieren auf die Straße zu gehen und sich gegen die Miseren des Staates zu äußern.
antifaschistischer Widerstand – Es gibt kein ruhiges Hinterland
Quelle: Antifa RGB (21.06.09)
Veröffentlicht am 21. Juni 2009 um 21:51 Uhr von Redaktion in Antifa, News