Ringvorlesung im Sommersemester
5. April 2014 - 12:06 Uhr
Die Vernetzung politischer Hochschulgruppen hat auch in diesem Jahr wieder eine Ringvorlesung geplant. Jeden Mittwoch in der 6. Doppelstunde steht dazu im Hörsaalzentrum der TU Dresden das „Individuum und die Gesellschaft zwischen Gewalt und Selbstkontrolle“ im Blickpunkt der Betrachtung. Die mittlerweile schon achte Auflage der Ringvorlesung wird durch das Referat für Gleichstellungspolitik, das Referat für politische Bildung des Sturas sowie vom Stura der Hochschule für Bildende Künste (HfbK) unterstützt und steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Tino Heims vom Institut für Soziologie der TU.
Die zunehmende Bedeutung sozialer Netzwerke im Internet, die Freizeit im Betrieb und die legale Überwachung des öffentlichen Raumes mit Hilfe von Kameras lassen erkennen, dass es zunehmend schwerer fällt, zwischen öffentlicher und privater Sphäre zu unterscheiden. Vielen Menschen scheint es inzwischen egal geworden zu sein, dass ihr Verhalten mehr und mehr dazu dient, sich jenseits aller Kontrollmechanismen selbst als „Subjekt des Wirtschaftssystems zu optimieren“. Dem Gegenüber stehen verschiedene kollektivistische Angebote, welche darauf ausgerichtet sind, diese wirtschaftliche durch eine politische Selbstoptimierung zu ersetzen.
Welche Reflexe und Herrschaftsmechanismen verbergen sich hinter der Forderung nach einem dem öffentlichen Zugriff entzogenen Privatbereich? Bedeutet Privatsphäre, dass damit auch bestehende Ungleichheiten und Herrschaft legitimiert werden können? Gibt es womöglich Bereiche, die der politischen Entscheidungsfindung besser entzogen bleiben sollten? Wo sind die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit oder gibt es sie überhaupt noch? Spannende Fragen also, die hoffentlich im Laufe des Sommersemester diskutiert und beantwortet werden können.
Veröffentlicht am 5. April 2014 um 12:06 Uhr von Redaktion in Freiräume