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Steht das „Identitäre Zentrum“ vor dem Aus?

14. August 2013 - 14:15 Uhr - 2 Ergänzungen

Es ging womöglich schneller als gedacht. Nach nur wenigen Wochen scheint das erst Anfang Juli eröffnete „Zentrum für Jugend, Identität und Kultur“ auf dem Weißen Hirsch wieder zu schließen. Nach Recherchen der taz habe der Vermieter der Räumlichkeiten inzwischen mitgeteilt, den Vertrag mit den derzeitigen Mietern wieder zu kündigen. Als Grund nannte er die „ultrakonservative“ Ausrichtung der Gruppe um Felix Menzel, dem Chemnitzer Herausgeber der „Blauen Narzisse“ und selbsternannten Experten zum Thema „Ausländergewalt“ .

Am 1. Juli hatten etwa 80 Menschen am Tag der Eröffnung in unmittelbarer Nähe zum neurechten Zentrum im Lahmannring 18a protestiert. Auf Flugblättern und in Redebeiträgen kritisierten sie dabei die inhaltliche Ausrichtung der seit Ende vergangenen Jahres auch in Dresden aktiven „Identitären Bewegung“, die sich für den „Schutz des europäischen Kontinents vor Überfremdung, Massenzuwanderung und Islamisierung“ und sich auf Grundlage einer „ethnokulturellen Identität“ für eine „geistig-kulturelle Revolution“ einsetzt. Das nach dem Vorbild der neofaschistischen „CasaPound“-Bewegung eröffnete Hausprojekt hatte erst in der vergangenen Woche mit Vertretern der CDU und der ebenfalls neu gegründeten „Alternative für Deutschland“ über „den Gebärstreik, die Masseneinwanderung, die Desinformation der öffentlich-​rechtlichen Sender und die Energie-​Lügen nach Fukushima“ diskutiert.

Felix Menzel, der im taz-Artikel genannte Autor der „Blauen Narzisse“, wies die Beobachtung der einst im geschichtsrevisionistischen Bereich aktiven „Pennalen Burschenschaft Theodor Körner zu Chemnitz“ durch den Sächsischen Verfassungsschutz ebenso wie die im Raum stehende Kündigung der Kellerräume als „Verleumdung“ zurück und kündigte eine Klage gegen die Zeitung an. Ungeachtet dessen bleibt die Kritik an der politischen Ausrichtung seines Projektes und die Nähe zu führenden Protagonisten der parlamentarischen Rechten in Sachsen jedoch bestehen. Es bleibt also abzuwarten, ob sich der Ort auf Dauer im noblen Norden der Stadt als Treffpunkt etablieren kann. Der Protest Anfang Juli und die damit verbundene Sensibilisierung der Bevölkerung für das Problem haben gezeigt, dass eine Kritik an dem Projekt durchaus zum Erfolg führen kann.


Veröffentlicht am 14. August 2013 um 14:15 Uhr von Redaktion in Antifa

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