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Günter Wallraff kommt nach Dresden

28. Oktober 2009 - 12:05 Uhr - 5 Ergänzungen

In seinem neuen Film „Schwarz auf Weiss“ thematisiert der Journalist und Autor zahlreichen Bücher, Günter Wallraff, den Rassismus, mit dem farbige Menschen in Deutschland tagtäglich konfrontiert werden. Dabei wird er in einer Situation von Fans des Dresdner Fußballvereins Dynamo bei einem Auswärtsspiel im brandenburgischen Cottbus beschimpft (siehe Video unten).

Aus diesem Grund signalisierte der 67-jährige seine Bereitschaft, mit den Anhängerinnen und Anhängern des Vereins im Rahmen einer Diskussionsrunde ins Gespräch zu kommen. Das Dresdner Fanprojekt sowie Vertreter des Vereins begrüßten die Entscheidung.

Nach rassistischen Vorfällen in der Vergangenheit, bemühen sich einige Fans des Vereins seit Jahren um ein besseres Image in der Öffentlichkeit. Auch wenn das Problem mit rechtem Fanklientel damit noch nicht verschwunden ist, so zeigt die Beteiligung der Mannschaft an verschiedenen Aktionen im Zusammenhang mit einer europaweiten Aktionswoche gegen Rassismus und Diskriminierung im Fußball, dass sich der Verein der Thematik bewußt ist.

Die Aktionen in vielen europäischen Städten fanden bereits zum zehnten Mal statt. Sie werden in der Regel von lokalen Partnern des Fußballnetzwerks FARE (Football Against Racism in Europe) organisiert und von der UEFA gefördert. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr bei der Bekämpfung von Homophobie in den Stadien.

Ein Beispiel dafür, dass sich in Dresden auch im Fanumfeld von Dynamo Dresden einiges bewegt hat, ist ein Track von Smart MC gemeinsam mit DJ Eskei 83 gegen Nazis im Stadion:


Veröffentlicht am 28. Oktober 2009 um 12:05 Uhr von Redaktion in Kultur, News, Soziales

Ergänzungen

  • Interessant wie Anti-Rassismus zur Imagepflege benutzt wird. In Zukunft müssen Dynamo-Fans ihre rassistischen Äußerungen im Flüsterton pöbeln, oder? Ich frage mich, wem damit geholfen ist.

  • Naja schon schönes Lied aber ein bisschen blauäugig ist die Combo schon. Sicher ist es in den unteren Ligen schlimmer als bei Dynamo (siehe letztes Wochenende RSL gegen Brandis http://www.roter-stern-leipzig.de/) aber da Dynamo in den Medien steht kommt es zum einen krasser rüber zum anderen wird immer wieder deutlich wie viele Fans von Dynamo ticken und wie es von der Mehrheit akzeptiert wird.

  • ich finde es durchaus legitim, antirassismus zur imagepflege zu benutzen. darüber hinaus fände ich es gut, wenn sich rassisten im stadion nicht mehr trauen, lauthals rassistische äußerungen zu brüllen. dieser zustand sollte nicht das ziel sein, wäre aber schon ein verbesserung der aktuellen zustände und ist damit als zwischenschritt akzeptabel.
    zum lied: soweit ich weiß, wurde dieses lied zum antirassismus-sampler von „1953 international“ produziert. blauäugig oder nicht, es ist ein zeichen.
    was wallraff angeht: einfach regelmäßig auf der homepage vom fanprojekt dresden schauen, die werden das schon rechtzeitig ankündigen. vielleicht ist ja auch ein update dieses artikel möglich?

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